Dienstag, 14. Oktober 2008

Gibraltar und was sonst noch so los ist

¡Hola a tod@s!
Eigentlich wollte ich schon gestern abend etwas Bloggen, habe die Zeit im Cybercafé stattdessen fuer viele lustige und sinnfreie Telefonkonferenzen in Skype genutzt. Also, los gehts:
Gibraltar:
Nachdem unsere Reisegruppe gegen Ende der Planung erheblich geschrumpft war (wir reisten zu 2. ^^) brachen wir also auf, frueh am Sonntagmorgen. Sonntag war uebrigens Nationalfeiertag, aber hier in Spanien ist der folgende Montag frei, falls ein Feiertag auf Sonntag faellt, das koennte man uebernehmen, oder? 4 Stunden Busfahrt - geschrieben, gegessen, geschlafen, geredet, geschaut - und schon waren wir in "La Línea", der spanischen Grenzstadt. Die Bushaltestelle ist netterweise direkt neben der Grenze, und nach ein paar hundert Metern durchquert man eine Kontrolle, laeuft mitten ueber den Gibraltar-Flugplatz, und schon sind alle Schilder englisch, alle Telefonzellen rot und alle Polizisten tragen einen seltsamen Helm. Desweiteren hoert man sehr viel und sehr britisches Englisch. Gibraltar hat eine sehr schoene Lage, am Fusse eines 450m hohen Berges mit steiler Klippe (Devil's Tower), eine der beiden Saeulen des Herkules, die ebendieser der Legende nach eigenhaendig erbaute, um das Ende der Welt zu markieren, die andere befindet sich an der marokkanischen Kueste und ist gut zu sehen. Der erste Eindruck von einem kuriosen Voelkchen, dass sich am Rande Spaniens wie die Gallier gegen die Roemer bei Asterix verteidigt, ist sicher nicht verkehrt. Allerdings wich er einer gewissen Ernuechterung, da diese Stadt selber (bis auf die wunderschoene Lage und den Berg mit den Affen) nicht viel zu bieten hat, bzw. nicht umsonst. Fuer jede Kleinigkeit zahlt man, recht ordentlich, entweder in Pfund (britisch oder Gibraltarpfund), ein Smoothie fuer 4 Pfund, Mahlzeit! oder in Euro, wobei der Umrechnungskurs noch einmal krass nach oben korrigiert wird (ca. 20 %), wenn man vor Ort bezahlt und nicht in einem der zahlreichen Wechselbueros wechselt. Gibraltar ist zur Haelfte mit Hafen/Industrie und (ehemaligen?) Militaerposten bebaut, dort wird bestimmt die ganze Stadt beschaeftigt. Den prestigetraechtigen Europa Point (Español oder English?) bekamen wir leider nur aus der Ferne zu Gesicht, denn direkt neben dem Leuchtturm wurde ein Frachtschiff von einem Unwetter gegen die Felsen geschleudert und brach in der Mitte auseinander, alles abgeriegelt. Ein weiteres leckte und riesige Flaechen waren mit einem Oelfilm bedeckt. Es ist sehr eindrucksvoll, wie viele Riesentanker die Meerenge passieren. Sehr ueberrascht war ich auch von den riesigen Bauprojekten, die dort laufen, zehnstoeckige moderne Riesenhaeuser, die an der Kueste emporwachsen und wie eine zweite Stadtmauer wirken. Vielleicht konnte man frueher von der Innenstadt aufs Meer blicken; jetzt ist das definitiv nicht mehr moeglich. Und ich habe noch gar nicht von der Unterkunft erzaehlt, die sich Jugendherberge nennt und aus unerfindlichen Gruenden mit 3 Sternen protzt (ich will nicht wissen wie eine JuHe ohne Sterne aussieht): Laut Schild ab 4.30pm geoeffnet - eine Stunde spaeter kam ein seltsamer und unmotivierter Spanier, der uns unsere Sachen hineinbringen liess und sagte, Jefe komme in einer Stunde. Insgesamt verbrachten wir fast den ganzen Sonntag mit warten. Jefe war dann auch nicht sympatischer, auf Nachfrage sagte er dann, dass die Spuelung der Toiletten nicht funktioniert und brachte einen Eimer, den man nach verrichteter Arbeit in die Schuessel kippen kann. Wir fanden auch raus, dass es weder Kueche noch Teller, Glaeser oder Besteck gibt, und auf das Fruehstueck, dass fuer den naechsten Morgen angekuendigt war, warteten wir vergeblich, denn wieder einmal war niemand in Sicht. Gluecklicherweise verlangte auch niemand Pfand fuer die Schluessel, sodass wir irgendwann gehen konnten um die Stadt noch zu entdecken. Zwei Dinge sind uebrigens billig in Gibraltar: Fluege nach Manchester (48 Pfund) und Tabak/Spirituosen, da man dort (warum auch immer) zollfrei einkaufen kann. Immerhin habe ich dieses Angebot genutzt und eine Literflasche Gordons DryGin fuer 3 Euro billiger als in Deutschland bekommen :)
Es ist eine kuriose Welt da unten, sehenswert waere uebertrieben, aber amuesant ist es allemal (mit ein bisschen Galgenhumor)!
Was sonst noch so los ist:
Die Uni: zieht etwas an, erstes Uebungsblatt und erste Programmieraufgabe bekommen (MatLab).
Die Terrasse: Heute nach um 5 Uhr musste ich umziehen, da es anfing zu nieseln... das war sehr seltsam!
Die Gitarre: Noch nichts unternommen, das wird hoechste Zeit!
Das Spanisch: wird besser! Heute ist wieder Sprachkurs, nachher muss ich noch die Uebungen bearbeiten. Allerdings sind die Andalusier wirklich schwierig zu verstehen.
Der Bart: wird laenger und laenger...
Das Mittagessen: wird hoechste Zeit!
Also, ¡hasta luego!
Niklas

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