Samstag, 11. Oktober 2008

Der Alltag an der Uni

¡Hola!
Ich bin ja etwas in Verzug geraten mit dem Blog. Das haengt unter anderem damit zusammen, dass ich im Internet im staendig viel zu organisieren habe und nicht genug Zeit, mir ausfuehrlich Gedanken zu machen. Ich habe ja nur im Internetcafe und der Fakultaet Internetzugang. Deswegen werde ich jetzt ein bisschen erzaehlen, mich dabei aber auf Freitag beschraenken, obwohl das nicht heisst, das die anderen Tage nichts passiert ist...
Egal!
Mein morgendlicher Weg fuehrt mich zunaechst erstmal an den vielen Anwaltskanzleien vorbei, 7 Stueck auf dem Weg zur Bushaltestelle. Und das sind nur ein paar hundert Meter. Dann eine Busfahrt, die zwischen 10 und 25 Minuten dauert, je nach Wartezeit, Fahrerwechsel, Verkehr... wie gesagt gibts keine Plaene. Ich hatte leider ein ziemlich schlechtes Gewissen, als ich gestern 15 Minuten zu spaet kam. Denn in unserem 3-4Leute-Kurs sind nur 2 Leute offiziell eingeschrieben, und die andere hat aufgehoert - also finden die Kurse nur statt, wenn ich komme, und die anderen muessen warten! Nach dem ersten Kurs fand wieder mein Fruestuecksritual mit dem netten Spanier statt, was mir soviel Spass machte, dass ich auch in den naechsten Kurs zu spaet kam - auch dort wurde auf mich gewartet. Ohje, was mache ich bloss! Aber die Profs sind sehr nett und zuvorkommend, und ich bin ja auch ein fleissiger und aufmerksamer Student ;) Noch bin ich nicht unten durch.
Nachmittags fand die Planung fuer das Wochenende statt - mit 2-3 mir bislang unbekannten Deutschen werde ich Sonntag bis Montag nach Gibraltar fahren. Mein erster richtiger Ausflug! Aber ich habe ja Zeit.
Abends begab ich mich in das Teatro Central fuer eine weitere Flamencovorstellung - die vorletzte des 'Bienal de Flamenco'. Eine sehr schoene Show, allerdings weniger traditionell als die Vorstellung vor zwei Wochen. Bei dieser gab es ausschliesslich die Taenzer, Saenger, Palmeros und Guitarristas, waehrend bei jener auch ein Pianist, Drummer und Bassist dabei waren. Der Gitarrist hat mir richtig gut gefallen, er sah genauso aus, wie man sich einen "einheimischen" Flamencogitarristen vorstellt, etwas zigeunerartig (darf man das sagen?), und absolut in seinem Element. Da hat es mich in der Mitte zerrissen, einerseits bekam ich noch mehr "Heimweh" nach meiner Gitarre, andererseits werde ich nie im Leben so spielen koennen wie er. Das ist schon schade, guten Klavier/Bassspielern zuhoeren ist eine Freude, aber bei Gitarristen fuehle ich immer diese Geteiltheit. Allerdings beruehrt mich die Gitarrenmusik auch staerker. Die Gitarre war ziemlich gut vestaerkt, und die "golpes", die Schlaege mit dem Ringfinger auf den Korpus, waren lauter als das Schlagzeug! Im Vordergrund stand natuerlich immer der Gesang und der Tanz. Da kann man einfach nur staunen ueber diese unglaubliche Choreographie, die komplizierten Rhythmen, die jeder Musiker verinnerlicht hat. Und nicht zuletzt die schoenen Kleider der Señoritas, die sich waehrend einer Vorstellung mindestens 3 Mal umziehen. Ach, ihr muesst euch das einfach selber anschauen, in der "Carbonería" gibt es eigentlich immer Flamenco. Also auf gehts! Kommt her!

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