Freitag, 31. Oktober 2008

Intercambio, Geburtstag und unsere Einweihungsfeier!

....stehen nachher, heute abend und morgen abend an. leider fühle ich mich gerade sehr matschig und deswegen... ab ins bettchen zur siesta, gute Nacht!

Montag, 27. Oktober 2008

2 Intercambios, 5er WG und 1 kratziger Hals

Hallo,
ich sitze, gemütlich mit Café und Schokolade, in meinem Wohnzimmer vor dem PC, während die anderen sich gerade durch die Stadt führen lassen. Ich bin etwas erkältet, kratziger Hals, also lasse ich die anderen mal machen. Uli hat ja einen super Orientierungssinn, das klappt schon. Heute ist schon der dritte Besuchstag, quasi Halbzeit, das geht so schnell rum. Puh, was haben wir denn schon alles gemacht? Samstag Siesta ein bisschen Innenstadt, abends Tapas mit Freddy in einer super Tapasbar. Eigentlich hatte ich noch eine Verabredung mit einem Spanier, einem potentiellen Intercambio, doch mit Kopfschmerzen und Schweiß auf der Stirn wäre das keine so gute Idee gewesen. Ich ärgerte mich echt, weil ich mich schon so darauf gefreut hatte, er hatte so nette Mails geschrieben. Naja, da war nichts zu machen. Gestern schlief ich aus, dann gab es ein gemeinsames Frühstück mit Mudder und Maciej, der besser Englisch kann als ich dachte( warum mühe ich mich denn immer auf Spanisch ab??) Die anderen spazierten durch den Parque María Luísa,der sehr nahe und ebenso schön ist, ich ruhte mich aus. Mittags gab es selbstgemachte Tortilla de patatas in der von Mudder gesponsorten neuen Pfanne, bis auf ein leicht verunglücktes Wendemanöver sehr erfolgreich. Natürlich aßen wir auf der tollen Dachterrasse! Nachmittags ab Richtung Kathedrale, leider war gerade eine dreitägige Feier, deswegen geschlossen, heute Mittag werden wir das nachholen. Auch abends hatten wir ähnliches Glück - die Madrugá feierte einen Geburtstag, der Türsteher schaute sich meine Schuhe an und sagte, so komme ich nicht rein... Immerhin hatte ich schwarze dezente Sportschuhe, Uli war in Wandersandalen unterwegs. Davor machten wir allerdings eine ausgiebige Tapastour durch Triana und mit vollem Magen und um viertel nach 12 war es dann gar nicht so verkehrt, wieder nach Hause zu gehen. Auf meinem neuen Laptop schaute ich mir noch eine Gutenacht-Folge Spongebob auf Spanisch an und war positiv überrascht, dass ich beinahe alle Dialoge verstand (OK, es gibt Anspruchsvolleres als Spongebob). Und ich bekam noch eine Mail von einem anderen Intercambio-interessierten Spanier, den ich wohl Donnerstag treffen werde. Ich dachte, so spät wie ich dran bin sind bestimmt schon alle Spanier in einem Intercambio drinnen, und jetzt hab ich gleich 2! Also mit der Sprache gehts steil bergauf!
Ach, und ich skype-te (?) mit Benni und konnte ihm dank Webcam meine Wohnung, Mitbewohner etc. zeigen! Also schmeisst euer Skype an!
Ansonsten bin ich gut versorgt mit Bürokratie aus Deutschland, Bafög und Erasmuszeugs, bitte Formblatt 5 ergänzen und Formblatt 6 ausfüllen, blablabla...
Auch Florine hat Besuch, aus Frankreich, also ist hier viel los in unserer WG und es erinnert mich ein bisschen an Gundelfingen...
Ein guter Schlusssatz, oder?
Bis bald, Niklas

Samstag, 25. Oktober 2008

Ein Käsebrötchen

Hola a tod@s!
Wie einige bestimmt schon messerscharf aus dem sonst sinnfreien Titel schließen konnten, habe ich jetzt sowohl meinen niedlichen kleinen neuen laptop(Indiz: deutsche Tastatur!) als auch Internet zu Hause! Nach über 4wöchiger Wartezeit fiel das auf den selben Tag - sehr schön.
Hier ist mal wieder fantastisches Wetter (falls es mal schlecht ist sag ich es nämlich einfach nicht!) und ich freue mich sehr über meinen ersten Besuch, Mudder mit Luc und Uli, will heißen Patent-ante und Mann. Außerdem gibt es noch von vielen schönen Begegnungen zu erzählen, einem leckeren Fischessen, einem 2. Mal im Madrugá, meiner tollen Gitarre, die mich Donnerstag vom Sprachkurs abhielt, den netten 13ern vom Schiller, einer 3stündigen Nachhilfestunde in Matlab, anderthalb Mittagessen mit anschliessenden Bauchschmerzen, einem Abendessen mit 2 koreanischen Amis - und heute spät abend treffe ich mich mit einem Spanier zum Intercambio - wohl eher feiern als Sprachaustausch. Mit Ludovic und Mauro, dem Italiener, redete ich mich gestern richtig warm im Spanischen, konnte um 5 Uhr nach vielen Bieren (gefühlt ->) super Spanisch sprechen! Dementsprechend müde bin ich heute, um 9 Uhr aufgestanden und zum Flughafen.. arg. Die Mudder macht grade Siesta, ich wohne nun im Wohnzimmer, fühle mich mit Computer und Internet aber schon sehr zuhause hier! Nur an die Minitastatur muss ich mich noch gewöhnen.
Also, bis bald, mir geht es hier wirklich gut!
Niklas

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Gitarre + Flamenco = gluecklicher Niklas

Hola,
ach, ist das schoen, ich habe eine Gitarre! Der Schlagschutz ist noch recht provisorisch (Deckel einer Hartplastikverpackung mit Tesa befestigt), aber gestern war es endlich soweit und ich konnte mich zuhause hinsetzen, und mich an der Gitarre verlustieren und den/die/das gerade erst gelernte(n) Fandangos spielen. Zwar nur recht kurz, da ich bis 9 Sprachkurs hatte und 11 verabredet war, aber immerhin! Ueberhaupt war gestern so ziemlich der genialste Tag hier in Sevilla (auch im Kontrast zu vorgestern, wo ich die lang ersehnte Gitarre dann eben nicht bekam!). Viele schoene Gespraeche, in der Uni mit Kommilitonen und dem lustigen Professor, im Sprachkurs mit allerlei Menschen kennengelernt, dann die Gitarre, und abends war ich mit Ludovic, dem Schweizer, im Madrugá, DEM Flamencolokal in Sevilla. So eine Atmosphaere habe ich noch nicht erlebt. Bis auf uns beide schienen saemtliche Gaeste jedes Lied zu kennen, jeden Rythmus zu beherrschen, viele tanzten zu der Musik, viele klatschten die Palmas (sagt man das so?), super Stimmung und gratis dazu. Nur besonders viel trinken sollte man dort nicht, ein 0,33l Heineken fuer 5 €.... Wir schafften es, so langsam zu trinken, dass wir zweieinhalb Stunden dafuer brauchten! Uebrigens, als wir um etwa 23.30 Uhr im Madrugá ankamen, waren wir die ersten Gaeste... Gegen halb 1 fuellte sich die Bar dann, Dienstag abend, verrueckt. Die Band war recht jung, ebenso wie die Gaeste, der Gitarrist sah ein bisschen aus wie Vincent Vega aus Pulp Fiction, und spielte Flamenco gemischt mit vielen Rythmen aus Suedamerika. Sooo ein Rythmusgefuehl! Und diese Tanzschritte, die wirklich kompliziert waren, dazu der Gesang, die Menschen in der Bar, die mitfiebern - man fuehlt sich zwar total beruehrt von der Musik, aber andererseits auf kuriose Weise am falschen Platz. Da kann nur eine Band helfen! Im Sprachkurs sprach ich mit einem Dresdner, der mit flamencobegeisterten Spaniern zusammenwohnt, 1+1=2! Damit will ich sagen, auf ins Getuemmel!
PS: In einer Stunde treffe ich die Schiller-Klasse, bin gespannt!
Hasta luego, Niklas

Sonntag, 19. Oktober 2008

10 Dinge, die ich an dir liebe, Sevilla

Heute habe ich bei einem Gang durch die Stadt gemerkt, wie wohl ich mich hier fuehle. Obwohl ich die vielen Keramikgeschaefte und Sehenswuerdigkeiten bisher nur von draussen bestaunte, ist es einfach eine wunderschoene Innenstadt, hier eine Kirche, dort ein Turm, da ein schoenes Mosaik mit Kacheln aus Triana.
Gestern abend fand ich wieder ein paar neue Tapasbars, sehr lecker und preiswert. Man muss einfach nur durch die Strassen irren, bis man vor einer Bar eine riesige Menschentraube stehen sieht, dann ist es dort gut.
Dann gibt es natuerlich den Flamenco, der wirklich sehr praesent ist. In Bars fangen manche Leute (die, die es koennen) an, zur Musik mitzuklatschen, das ist wirklich eine tolle Atmosphaere. Und dann gibt es Bars wie die Carboneria, eine grosse Bar mit Innenhof, wo jeden Abend Flamenco gespielt wird. Vorgestern kaufte ich mir endlich Batterien beim Chinesen (das heisst hier nicht Restaurant, sondern Laden mit allem was man braucht), jetzt kann ich im Radio Flamenco hoeren, wann ich will!
Und ich muss sagen, ich befuerchte schon, dass ich in Freiburg das Essen in der Mensa nicht mehr herunterbekomme, denn der "Comedor" im Sprachinstitut ist wirklich gut, das habe ich ja schon erwaehnt.
Das beste ist aber, dass fuer mich das Afrika-Lebensgefuehl perfekt nach Sevilla passt. Stress, Zeit, Ordnung; das alles ist hier nicht so wichtig. Und die Spanier sind wirklich sehr gelassen, entspannt, das ist sehr angenehm. Leider gibt es dafuer auch naechtliche Ueberfaelle in Parks, der groesste und tagsueber sehr schoene Parque de María Luísa ist nachts zu meiden.
Erst vor kurzem realisierte ich uebrigens so richtig, dass sich die Naehe zu Marokko auch im Flamenco wiederspiegelt!
Und ich freue mich riesig auf meine Gitarre, die ich morgen hoffentlich in Empfang nehmen kann! Dann bin ich endlich vollstaendig.
Nach einer Tapas-Tour zog es mich auf dem Heimweg wieder in das kleine Café Miró in Los Remedios, wo ich einige Leute vom letzten Mal wieder traf. Leider war diesmal der Chef anwesend und die Bar wurde ordnungsgemaess um 3 Uhr geschlossen. Ein Rafa erzaehlte mir wieder von Tucker, einem Ami der vor einiger Zeit ein Jahr lang in Sevilla studierte, immer im Miró war und angeblich so aussieht wie ich.
Ach, und das Wetter, ich muss euch jetzt einfach mal wieder neidisch machen: Heute hat es 27 Grad, natuerlich Tshirt, was mich heute morgen aber fast grillte: um viertel vor 11 wachte ich schweissgebadet auf, weil mich die Sonne verbrutzelte, und ich musste mich schnell aus dem Schlafsack freistrampeln.
Und um die 10 vollzubekommen, schaue ich mal, was ich bisher noch nicht getan habe aber was bestimmt toll ist:
-nach Cadiz an den Strand, oder nach Tarifa zum Wellentalreiten
-die Museen, Kirchen, ... besichtigen (zB das einzige Flamencomuseum der Welt)
...
¡Hasta luego!
Niklas

Freitag, 17. Oktober 2008

Alles Unsinn!

...was ich letztes Mal erzaehlt habe!
Na gut, nicht alles, aber ne ganze Menge. Dazu gibts noch einige Infos im Telegrammstil:
Zum Beispiel die Einweihungsfeier... ist mal wieder verschoben worden. Und gestern war auch keine Party, stattdessen war ich in einer WG von Deutschen und Franzosen, ganz in der Naehe, in Los Remedios. "Volver" auf Spanisch, mit englischem Untertitel. Heute wieder Numerikpraktikum, das ist so anstrengend! In Freiburg haben mich diese Kurse immer schon zum einschlafen gebracht, auf Spanisch ist das nicht besser...
Mittwoch lernte ich mal wieder einen Haufen Leute kennen, diesmal Franzose, Luxemburgerin, Italiener. Letzterer war sehr eindeutig auf der Suche nach einer weiblichen Begleitung und erklaerte mit lang und breit die Vor- und Nachteile der Frauen aus Italien/Spanien/Osteuropa/Marokko.... Und letztendlich landeten wir in einer Bar, in der mich ein betrunkener Venezolaner antanzte, mit Namen "Bunny"... aha. Gestern wieder einmal fuer die Doppelkopfrunde getroffen, leider waren wir nur zu 3., also Skaten. Abends Sprachkurs, der mir dann immer den Rest gibt, da ich Donnerstag immer sehr unausgeschlafen bin (halb5 ins Bett, um halb 10 Uni).
Der Gitarrenlehrer macht uebrigens einen vernuenftigen Eindruck, ich bin mir nur noch nicht so sicher, ob dieser Gruppenunterricht etwas taugt. Montag werde ich es herausfinden.

Und noch eine Kuriositaet am Rande: Aus irgendeinem Grund kann ich mit meiner provisorischen Karte fuers Schwimmbad in der Uni ins Internet!
Also, bis bald!
Niklas

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Volles Programm

Hallo, vieles steht jetzt bei mir an:
-heute nachmittag treffe ich mich mit einem Spanier zum Programmieren
-heute abend treffe ich meinen Gitarrenlehrer in Spe, habe leider seit 3 Wochen keine Gitarre mehr angefasst
-heute nacht ist Party
-morgen nacht ist Party
-Freitag ist immer Party
-Samstag ist Einweihungsparty (jetzt wirklich)
-Sonntag morgen (haha) um 8.30 stehe ich hoffentlich ein weiteres Mal am Flohmarkt und ergattere ein Fahrrad - der Idealismus bzgl. geklauter Fahrraeder ist einem gewissen Pragmatismus gewichen, beim umschiffen der Innenstadt sass ich heute in zaehfluessigem Verkehr beinahe eine Stunde im Bus! Zu Fuss dauert das auch nicht wesentlich laenger.
-Naechsten Mittwoch kommt eine Musikklasse aus meinem Gymnasium in Offenburg nach Sevilla, mit meinem ehemaligen Mathelehrer, also werde ich der Ortskundige sein, der die Insidertipps gibt - die muss ich natuerlich erst noch in Erfahrung bringen... ;)
-Samstag abend koennen dann Herr Muser und meine Mutter abklatschen, und schon habe ich wieder Besuch...
-und vielleicht, vielleicht nehme ich dann (2 Tage spaeter) an der schoenen Erasmusreise nach Lissabon teil? Wer weiss...
¡Saludos!

Dienstag, 14. Oktober 2008

Gibraltar und was sonst noch so los ist

¡Hola a tod@s!
Eigentlich wollte ich schon gestern abend etwas Bloggen, habe die Zeit im Cybercafé stattdessen fuer viele lustige und sinnfreie Telefonkonferenzen in Skype genutzt. Also, los gehts:
Gibraltar:
Nachdem unsere Reisegruppe gegen Ende der Planung erheblich geschrumpft war (wir reisten zu 2. ^^) brachen wir also auf, frueh am Sonntagmorgen. Sonntag war uebrigens Nationalfeiertag, aber hier in Spanien ist der folgende Montag frei, falls ein Feiertag auf Sonntag faellt, das koennte man uebernehmen, oder? 4 Stunden Busfahrt - geschrieben, gegessen, geschlafen, geredet, geschaut - und schon waren wir in "La Línea", der spanischen Grenzstadt. Die Bushaltestelle ist netterweise direkt neben der Grenze, und nach ein paar hundert Metern durchquert man eine Kontrolle, laeuft mitten ueber den Gibraltar-Flugplatz, und schon sind alle Schilder englisch, alle Telefonzellen rot und alle Polizisten tragen einen seltsamen Helm. Desweiteren hoert man sehr viel und sehr britisches Englisch. Gibraltar hat eine sehr schoene Lage, am Fusse eines 450m hohen Berges mit steiler Klippe (Devil's Tower), eine der beiden Saeulen des Herkules, die ebendieser der Legende nach eigenhaendig erbaute, um das Ende der Welt zu markieren, die andere befindet sich an der marokkanischen Kueste und ist gut zu sehen. Der erste Eindruck von einem kuriosen Voelkchen, dass sich am Rande Spaniens wie die Gallier gegen die Roemer bei Asterix verteidigt, ist sicher nicht verkehrt. Allerdings wich er einer gewissen Ernuechterung, da diese Stadt selber (bis auf die wunderschoene Lage und den Berg mit den Affen) nicht viel zu bieten hat, bzw. nicht umsonst. Fuer jede Kleinigkeit zahlt man, recht ordentlich, entweder in Pfund (britisch oder Gibraltarpfund), ein Smoothie fuer 4 Pfund, Mahlzeit! oder in Euro, wobei der Umrechnungskurs noch einmal krass nach oben korrigiert wird (ca. 20 %), wenn man vor Ort bezahlt und nicht in einem der zahlreichen Wechselbueros wechselt. Gibraltar ist zur Haelfte mit Hafen/Industrie und (ehemaligen?) Militaerposten bebaut, dort wird bestimmt die ganze Stadt beschaeftigt. Den prestigetraechtigen Europa Point (Español oder English?) bekamen wir leider nur aus der Ferne zu Gesicht, denn direkt neben dem Leuchtturm wurde ein Frachtschiff von einem Unwetter gegen die Felsen geschleudert und brach in der Mitte auseinander, alles abgeriegelt. Ein weiteres leckte und riesige Flaechen waren mit einem Oelfilm bedeckt. Es ist sehr eindrucksvoll, wie viele Riesentanker die Meerenge passieren. Sehr ueberrascht war ich auch von den riesigen Bauprojekten, die dort laufen, zehnstoeckige moderne Riesenhaeuser, die an der Kueste emporwachsen und wie eine zweite Stadtmauer wirken. Vielleicht konnte man frueher von der Innenstadt aufs Meer blicken; jetzt ist das definitiv nicht mehr moeglich. Und ich habe noch gar nicht von der Unterkunft erzaehlt, die sich Jugendherberge nennt und aus unerfindlichen Gruenden mit 3 Sternen protzt (ich will nicht wissen wie eine JuHe ohne Sterne aussieht): Laut Schild ab 4.30pm geoeffnet - eine Stunde spaeter kam ein seltsamer und unmotivierter Spanier, der uns unsere Sachen hineinbringen liess und sagte, Jefe komme in einer Stunde. Insgesamt verbrachten wir fast den ganzen Sonntag mit warten. Jefe war dann auch nicht sympatischer, auf Nachfrage sagte er dann, dass die Spuelung der Toiletten nicht funktioniert und brachte einen Eimer, den man nach verrichteter Arbeit in die Schuessel kippen kann. Wir fanden auch raus, dass es weder Kueche noch Teller, Glaeser oder Besteck gibt, und auf das Fruehstueck, dass fuer den naechsten Morgen angekuendigt war, warteten wir vergeblich, denn wieder einmal war niemand in Sicht. Gluecklicherweise verlangte auch niemand Pfand fuer die Schluessel, sodass wir irgendwann gehen konnten um die Stadt noch zu entdecken. Zwei Dinge sind uebrigens billig in Gibraltar: Fluege nach Manchester (48 Pfund) und Tabak/Spirituosen, da man dort (warum auch immer) zollfrei einkaufen kann. Immerhin habe ich dieses Angebot genutzt und eine Literflasche Gordons DryGin fuer 3 Euro billiger als in Deutschland bekommen :)
Es ist eine kuriose Welt da unten, sehenswert waere uebertrieben, aber amuesant ist es allemal (mit ein bisschen Galgenhumor)!
Was sonst noch so los ist:
Die Uni: zieht etwas an, erstes Uebungsblatt und erste Programmieraufgabe bekommen (MatLab).
Die Terrasse: Heute nach um 5 Uhr musste ich umziehen, da es anfing zu nieseln... das war sehr seltsam!
Die Gitarre: Noch nichts unternommen, das wird hoechste Zeit!
Das Spanisch: wird besser! Heute ist wieder Sprachkurs, nachher muss ich noch die Uebungen bearbeiten. Allerdings sind die Andalusier wirklich schwierig zu verstehen.
Der Bart: wird laenger und laenger...
Das Mittagessen: wird hoechste Zeit!
Also, ¡hasta luego!
Niklas

Samstag, 11. Oktober 2008

Der Alltag an der Uni

¡Hola!
Ich bin ja etwas in Verzug geraten mit dem Blog. Das haengt unter anderem damit zusammen, dass ich im Internet im staendig viel zu organisieren habe und nicht genug Zeit, mir ausfuehrlich Gedanken zu machen. Ich habe ja nur im Internetcafe und der Fakultaet Internetzugang. Deswegen werde ich jetzt ein bisschen erzaehlen, mich dabei aber auf Freitag beschraenken, obwohl das nicht heisst, das die anderen Tage nichts passiert ist...
Egal!
Mein morgendlicher Weg fuehrt mich zunaechst erstmal an den vielen Anwaltskanzleien vorbei, 7 Stueck auf dem Weg zur Bushaltestelle. Und das sind nur ein paar hundert Meter. Dann eine Busfahrt, die zwischen 10 und 25 Minuten dauert, je nach Wartezeit, Fahrerwechsel, Verkehr... wie gesagt gibts keine Plaene. Ich hatte leider ein ziemlich schlechtes Gewissen, als ich gestern 15 Minuten zu spaet kam. Denn in unserem 3-4Leute-Kurs sind nur 2 Leute offiziell eingeschrieben, und die andere hat aufgehoert - also finden die Kurse nur statt, wenn ich komme, und die anderen muessen warten! Nach dem ersten Kurs fand wieder mein Fruestuecksritual mit dem netten Spanier statt, was mir soviel Spass machte, dass ich auch in den naechsten Kurs zu spaet kam - auch dort wurde auf mich gewartet. Ohje, was mache ich bloss! Aber die Profs sind sehr nett und zuvorkommend, und ich bin ja auch ein fleissiger und aufmerksamer Student ;) Noch bin ich nicht unten durch.
Nachmittags fand die Planung fuer das Wochenende statt - mit 2-3 mir bislang unbekannten Deutschen werde ich Sonntag bis Montag nach Gibraltar fahren. Mein erster richtiger Ausflug! Aber ich habe ja Zeit.
Abends begab ich mich in das Teatro Central fuer eine weitere Flamencovorstellung - die vorletzte des 'Bienal de Flamenco'. Eine sehr schoene Show, allerdings weniger traditionell als die Vorstellung vor zwei Wochen. Bei dieser gab es ausschliesslich die Taenzer, Saenger, Palmeros und Guitarristas, waehrend bei jener auch ein Pianist, Drummer und Bassist dabei waren. Der Gitarrist hat mir richtig gut gefallen, er sah genauso aus, wie man sich einen "einheimischen" Flamencogitarristen vorstellt, etwas zigeunerartig (darf man das sagen?), und absolut in seinem Element. Da hat es mich in der Mitte zerrissen, einerseits bekam ich noch mehr "Heimweh" nach meiner Gitarre, andererseits werde ich nie im Leben so spielen koennen wie er. Das ist schon schade, guten Klavier/Bassspielern zuhoeren ist eine Freude, aber bei Gitarristen fuehle ich immer diese Geteiltheit. Allerdings beruehrt mich die Gitarrenmusik auch staerker. Die Gitarre war ziemlich gut vestaerkt, und die "golpes", die Schlaege mit dem Ringfinger auf den Korpus, waren lauter als das Schlagzeug! Im Vordergrund stand natuerlich immer der Gesang und der Tanz. Da kann man einfach nur staunen ueber diese unglaubliche Choreographie, die komplizierten Rhythmen, die jeder Musiker verinnerlicht hat. Und nicht zuletzt die schoenen Kleider der Señoritas, die sich waehrend einer Vorstellung mindestens 3 Mal umziehen. Ach, ihr muesst euch das einfach selber anschauen, in der "Carbonería" gibt es eigentlich immer Flamenco. Also auf gehts! Kommt her!

Montag, 6. Oktober 2008

Miró, einfach so.

¡Buenos Dias!
Jetzt ist es an der Zeit, ein bisschen von den gesammelten Eindruecken ueber meine neue Heimatstadt preiszugeben.
Ich fang einfach mal mit meiner Wohnung an, in meinem Zimmer bin ich naemlich nicht mehr so oft. Ich habe jemanden gefunden, bei der es mir viel besser gefaellt und die mich sehr gluecklich macht! Und meine Mitbewohner haben meine Plaene mit ihr auch schon abgesegnet. Ich spreche von unserer Dachterasse, wo ich mein Matratzenlager aufgebaut habe, nachts in den Himmel schaue (Sterne gibts leider nicht so viele, etwa 20, muss mal nachzaehlen), nachmittags den Voegeln lausche und Kaffee trinke. Vom Strassenleben kommen gedaempfte Geraeusche zu mir hoch. Etwas exhibitionistisch, aber schoen!Fuer naechsten Samstag muss ich das Lager aber raeumen, da ist naemlich unsere Einweihungsfeier geplant!

Ebenfalls erfrischend unkonventionell war mein Wochenende, genauer der Freitag abend, als ich um 12 Uhr beschloss, mir alleine eine Bar zu suchen. Fuendig wurde ich ganz in der Naehe, der Laden heisst Miró, das war mir nicht unsympatisch und es ertoente Flamenco... Und ich bereue es nicht, die 4 Spanier hiessen mich herzlich in ihrer Stammkneipe willkommen, und 2 Stunden spaeter war es gerammelt voll, ich konnte mich vor aufgeschlossenen Spaniern kaum retten, redete ueber Fussball (!) da wussten die meisten Spanier besser ueber die deutschen Mannschaften und Spieler bescheid als ich. Zum Glueck kannte ich Odonkor, den Star im sevillanischen Team. Der Barkeeper will von mir englisch lernen und schlug eine Art Intercambio vor, diese Woche werden wir uns einmal treffen. Desweiteren lernte ich einen sehr sympatischen Palmero kennen, ja genau, ihr wisst bestimmt wovon ich spreche ("Klatscher beim Flamenco"). Mit herzlicher Einladung, jederzeit wiederzukommen, und einem Freundschaftsrabatt auf der Rechnung ging ich sehr spaet aber ebenso gluecklich nach Hause, wo die Idee meines Zimmerwechsels geboren wurde.

Die Uni duempelt so daher, bisher habe ich noch keinen Finger krumm gemacht, ausser Buecher auszuleihen und natuerlich den Vorlesungen - nach 2 Stunden Mathe auf spanisch bin ich immer fix und fertig. Der Sprachkurs beginnt morgen - ich habs doch tatsaechlich bis ins Nivel 2 geschafft! Heute war ich wieder im Schwimmbad, meine Monatskarte ausnutzen. Zuerst eine lustige Geschichte: ich kaufte mir aus einem Automat - wie die Suessigkeitenautomaten bei Simpsons - ein Zahlenschloss fuer meinen Spind. Vorne steht gross auf Englisch "Changeable code" - hinten wurde die englische Anleitung durch eine portugiesische ueberklebt, man kam auch nicht mehr an das untere dran, ohne es unleserlich zu machen. Da mir das Prinzip des Codewechselns auch ueberhaupt nicht einleuchtete, begann die Suche nach einem hilfsbereiten und fachkundigen Spanier. Der erste scheiterte und verwies mich auf die Rezeption, dort konnte mir auch niemand weiterhelfen, stattdessen kam noch ein spanischer Schwimmer dazu, um mir ratlos aber hilfsbereit zur Seite zu stehen. Wir fanden einen weiteren Spanier, der selber ein aehnliches Schloss besass, aber auch nichts davon verstand. Ich war kurz davor, mein Schloss mit dem unglaublich schlechten Standardcode 000 zu "sichern", aber nach dem Versuch des Spaniers, mit ruetteln und druecken, ging der Code nicht mehr. nach kurzem probieren fanden wir die neue Kombination, 999 .... besser als gar nichts, oder? Da werde ich heute abend etwas Zeit investieren muessen. Das Schwimmbad selber ist luxorioeser als ich dachte: Ausgestattet mit einem Riesenbecken, einer Sauna, einer Dampfsauna und einem Whirlpool! Und zurueck zur Uni: die Mensa ist wirklich gut. Zwar mit 3,70 bzw. 4,00 Eus teuer, aber dafuer gibts auch Brot, Trinken, 2 Gaenge, Nachtisch.
Donnerstag treffe ich mich mit 3 Deutschen zum Skaten oder Doppelkopfen oder Schafskopfen - Der Organisator benutzt das mir bislang unbekannte Wort "bool"; ferner "deichseln" im Sinne von kaufen(?!¿?), klingt aber sympatisch.

Bis bald, aus der nun nicht mehr ganz so riesigen Stadt Sevilla gruesst
Niklas

Sonntag, 5. Oktober 2008

ein paar Bilder


Oben: Torre Del Oro (auf meinem morgendlichen Weg zur Uni)
Unten: Mathefakultaet (hinten)


Und noch ein paar Eindruecke aus meiner Wohnung:

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Erasmusparty, Sprachtest, Gitarrenunterricht...

...gestern morgen faengt die Geschichte an. Besser gesagt, gegen Mittag. Ich hatte naemlich beschlossen, fuer die naechste Nacht vorzuschlafen. Den Mittag verbrachte ich mit Spanisch lernen . Warum, wird denke ich gleich klar werden. Gestern abend fand eine Erasmusparty statt - um 11 gings offiziell los, aber vor 1 war eigentlich nichts los, und um 2 halb 3 kamen dann die ganz Coolen im schicken Anzug... und spaetestens dann ist es brechend voll. Dort lernte ich nette Leute kennen, unter anderem einen Schweizer, der neben seiner Muttersprache Franzoesisch auch noch gutes Deutsch, Englisch und sehr gutes Spanisch spricht. Ausserdem traf ich ein paar Leute vom Flamenco-Abend wieder. Das kann schon dauern. Zum Glueck beschloss ich irgendwann, nach Hause zu gehen, wo ich kurz nach 4 auch ankam, denn heute morgen fand der Einstufungstest fuer die Sprachkurse statt... urg. Um 9 Uhr wieder aufstehen und in die Uni - fuehlte mich recht fit, das mit dem Vorschlafen hatte wohl geklappt. Der Test war allerdings eher bescheiden, denn es wird sehr viel Grammatik geprueft, die man hier beim Spanisch sprechen natuerlich nicht so intensiv lernt. Also: Daumen druecken fuers Nivel 2, sonst gehts ab in den Versagerkurs. Im Moment sitze ich im Matheinstitut (passenderweise ganz in der Naehe des 'Instituto de Idiomas'), gerade las ich eine Mail von einem Gitarrenlehrer hier aus Sevilla, bei dem ich mein Flamenco wieder aufpolieren moechte, sobald ich eine Gitarre habe; oh, wie ich mich darauf freue! Das ganze ist sogar billiger als in Freiburg ;) und es gibt einen Gruppenkurs, der fuer 4 Leute nur jew. 10 Euro kostet. Ach ja. Ich werde nachher einmal das Sportangebot wahrnehmen und schwimmen gehen - mit meinem neuen 'gorro de baño', versteht sich.
Saludos,
Niklas