Montag, 22. Dezember 2008

Weihnachtliche Pläne

Hallo,
ich bin wieder an meinem Enstehungsort angelangt, nachdem ich nach meiner Ankunft Donnerstag Nacht in Basel-Mulhouse einen kleinen Schlenker über München gemacht und Trampen im Winter schon mal erprobt habe. Dort haben wir Südafrikaleute (seltsame aber übliche Bezeichnung für dieses Häufchen) Spaß gehabt, uns bei nächtlichem Teetrinken alle erkältet und letztendlich einen kleinen Anfang für Südafrika 2009 gelegt.

Jetzt habe ich Zeit für Freunde, die ich lange nicht gesehen habe, und für ein paar ruhige Tage...

Frohe Weihnachten!

PS: Für alle, die sich noch etwas bilden möchten:

1. Ein Link zu der Fahrradtour der GufiWG unter uns (Freiburg - Kilimandscharo):
www.wheelswithinwheels.de

2. In GoogleMaps (maps.google.com) gibts' die neue Street View-Funktion (das kleine gelbe Männchen links oben), mit der man sich zB meine Wohnlage in Sevilla sehr schön vor Augen führen kann. Im MaxiDía an der Ecke Monte Carmelo/Virgen de la Cinta kaufe ich zB oft ein.. und die Nr. 64 kann man auch finden!

Donnerstag, 18. Dezember 2008

früh morgens

Mittlerweile ist es 7.15 und ich habe 3einhalb Stunden programmieren hinter mir, außerdem Packen, ein bisschen Putzen, Essen usw.
Schlafen kann ich in Deutschland oder im Bus/Flugzeug!

Mittwoch, 17. Dezember 2008

spät abends

Hallo,
für dieses Jahr die letzte Nachricht aus Sevilla, von meinem Schreibtisch, wo ich pünktlich um Mitternacht zu Programmieren beginnen werde... Immerhin habe ich allen Leuten tschüss gesagt, eine Copita mit meinem Compañero Maciej getrunken und fürstlich zu Abend gespeist. Nur die
Uni habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben. So, Mitternacht!
Bis bald in echt (die meisten)!
Niklas

Sonntag, 14. Dezember 2008

sehr spanisch

Hui, die Zeit verfliegt!
Gerade komme ich von der Alameda, dem Ausgehplatz Nr. 1, wo ich mich mit Rafa auf eine copita traf. Vorher gab es von seiner Mutter ein Abendessen für mich... lecker! Und morgen Mittag wird es auch spannend, wenn ich nach Tomares fahre, einem kleinen Dorf außerhalb Sevillas, um dort mit Alejandro bei seiner Familie zu Mittag zu essen und danach Weihnachtsplätzchen zu backen. Danach hole ich noch schnell sehr überraschenden Besuch ab :) und ab gehts auf eine weitere Weihnachtsfeier...

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Fotos aus Lisboa

Endlich: Bewerbungsunterlagen abgeschickt, die 2. Klausur in Funktionalanalysis hinter mir.
Ich sitze in der Mathefakultät und habe ein kleines Päuschen, bevor ich mich mit Alejandro, meinem Tandemstudenten, treffe. Also gibts ein kleines Update ueber das vergangene Wochenende, in Bilderform:

(Lisboa)
Spricht für sich: verfallene, alte sowie renovierte Gebäude gehen Hand in Hand. Überall in Lisboa zu finden...


(Lisboa)
Jetzt werden die Fotos sehr weihnachtslastig. Eine Horde Weihnachtsmänner auf Mountainbikes macht die Stadt unsicher

(Portimao)
Morgenstimmung

(Portimao)

(Lisboa)
Fakt: Die Portugiesen stehen auf Glitzer.
O.K., in Lisboa ist der "Baum" noch prächtiger. Unten in der Mitte (Balkonabsturzsturz)-Rapha, drueber Daniel, einer meiner Sprachtandems, rechts Ludovic, links ich. Diane macht das Foto

Dienstag, 9. Dezember 2008

nochmal Terence

Obwohl frisch zurück aus Portugal geht es erst mal um etwas ganz anderes:
Heute in der Vorlesung gab es ein Geständnis des Matheprofs: im Rahmen des Kongresses erzählte er Terence Tao über eines seiner Forschungsgebiete. Binnen 10 Minuten hatte dieser verstanden, worin die Schwierigkeit liegt. Und jetzt, nur ein paar Tage später, schrieb er dem Prof eine Mail, in der er das Problem (in leicht abgewandelter Form) löst. Der Sevillaner Prof steht etwas dumm da, denn er arbeitet schon Jahre daran.... (darf ich das hier schreiben?)
Das nur, damit ihr einen Eindruck von dem intellektuellen Format von Terence Tao habt.

Was sonst noch in Sevilla passiert? Ein Kiosk ist durch den Boden in den gerade entstehenden Metroschacht abgestürzt und mein Portugalkollege Raphael wurde beinahe von einem herunterfallenden Balkon (!!) erschlagen...
Es nieselt und zieht und alle bibbern.

Freitag, 5. Dezember 2008

Terence Tao

Nun einmal etwas für die Mathematiker unter euch.
Vorhin besuchte ich einen tollen Vortrag von Terence Tao, Field-Medallien-Gewinner und Prof an der UCLA, über Struktur und Zufall in den Primzahlen. Der Vortrag fand im Rahmen eines Kongresses über harmonische Analysis statt, und alle Sevillaner Professoren waren mächtig stolz, einen Field Medallien-Gewinner nach Sevilla geholt zu haben. Mitorganisiert hat übrigens der lustige Prof, der mich immer nach den deutschen Namen der Mathematiker fragt.
Ein sehr lebendiger Vortrag von einem wahrlich genialen (und wahrscheinlich weltweit jüngsten) Professor. Da fühlt man sich doch gleich zu Hause in der Weltelite :)

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Portugal

Spontan bin ich zu einem kleinen Trüppchen dazugestoßen, das morgen mit dem Auto nach Portugal aufbricht. Das bedeutet unter anderem leider, dass mein Plan, am Wochenende das zweite Numerikprogramm endlich fertigzustellen, wohl nicht klappen wird. Also lege ich heute abend eine Sonderschicht ein. Auch mein Lebenslauf schreibt sich nicht von alleine... mist.
Naja, das klappt schon!
Lustige Geschichte: gestern war ich mit Ludo, dem Schweizer, auf der Calle Betis in einer Bar, mit der Gitarre im Gepäck, da nach dem Gitarrenunterricht, der endlich einmal richtig gut lief (der Lehrer war richtig guter Laune :) ), keine Zeit blieb, nach Hause zu gehen. Ein Spanier hatte Geburtstag und eine schon sehr angeheiterte Spanierin sah mich mit der Gitarre und bekniete mich, ihm ein Ständchen zu spielen. Also wurde die Musik kurz ausgeschaltet und ich spielte Californication und sang dazu...

Sonntag, 30. November 2008

Post aus Deutschland

Meine Mutter öffnete gestern einen sehr erfreulichen Brief für mich: Die Studienstiftung lädt mich zu einem Seminarwochenende ein, wo ich "in Einzel- und Gruppengesprächen überzeugen kann". Gnädigerweise habe ich 14 (!!!) Tage Zeit, Abi-, Vordilpomszeugnis, Gutachten, Lebenslauf zu schicken ("§%(="(%&"(
Und irgendwann zwischen Ende Januar und März findet dieses Wochenende statt, mit 3 Wochen Vorwarnzeit an einem noch zu bestimmenden Ort in Deutschland. Sehr witzig: Meine Mutter hatte vor 35 Jahren auch so ein Seminar. In einem zu haltenden Vortrag wählte sie als Thema Südafrika, vielleicht folge ich ihr in die Fußstapfen?
Und ich bin jetzt heilfroh, wegen Cambridge so einen Papierkrieg schon einmal geführt zu haben. Wie sollte ich sonst von Spanien aus innerhalb von 2 Wochen ein Gutachten bekommen?
Der Kreis schließt sich...
Gute Nacht.

Nervión Plaza

Das ist der Name eines großen Einkaufspalastes, noch in der Stadt, direkt neben dem Fußballstadion des FC Sevilla. Unter anderem gibt es 20 Kinosäle - auch die Filme des "festival de cine" wurden hier gezeigt. Heute schaute ich mir mit Ludovic, dem Schweizer, einen Western auf spanisch an. Währenddessen war im ganzen Areal eine Riesenstimmung, Barca gegen Sevilla. Die Eintrittskarten kosten 100 Euro, und Sevilla hat 0-3 auf den Deckel bekommen. Aber das hält die Spanier nicht vom Feiern ab.

Freitag, 28. November 2008

Es gibt sie doch, ...

..., die Erasmusstudenten, wie man sie sich vorstellt, nichtstuend und feiernd. Nach dem Sprachkurs standen wir in einer 4erRunde beisammen, darunter ein Italiener, der sich gleich einen Joint baute. Er musste dann, als er fertig war, nach Hause - auf die Frage, ob er lernen müsse, antwortete er mit einem Lachen, und sagte, seit er hier sei habe er noch nichts gelernt...
Er studiert übrigens spanische Philologie; stellt sich nur die Frage, warum er sich im Sprachkurs in meinem Niveau befindet - Das ist wohl ein deutliches Indiz seine Arbeitsmoral betreffend... Immerhin beherrscht er Itañolo...

Mittwoch, 26. November 2008

Gitanos, Bicis, Cante und Lectura

Ein Hallo in die Welt!
Statt Sonntag an den Strand zu fahren (das hat sich leider in Wohlgefallen aufgelöst!) habe ich endlich mal meine Lektüre für den Sprachkurs zu studieren begonnen. Lesen wäre wirklich das falsche Wort, die 7 seitige Einleitung habe ich binnen anderthalb Stunden immerhin fast geschafft...
Naja, ich habe auch jede Vokabel und viel Grammatik sowie ein bisschen Geschichte nachgeschaut. Dabei bin ich dann unter anderem über 4 Dinge gestolpert: die Biographie des arbeitswütigen Honoré de Balsac, ein sehr nützliches spanisches Wort, sacar, das ich bisher nur unter Geld abheben gespeichert hatte, es hat aber noch sehr viele andere Bedeutungen, die Hauptbedeutung ist "herausnehmen". Sucht das mal bei LEO! Und staunt über die 90(!) Ergebnisse. Die armen deutschlernenden Spanier, die statt einem Wort unzählige verschiedene deutsche benutzen müssen. Auf dieser Seite könnt ihr dann auch gleich die neue Sprachausgabe von LEO testen (ok. ist ein bisschen versteckt!), funktioniert in vielen Sprachen, am besten einen deutschen Text füttern und auf französisch lesen lassen. Sehr sehr amüsant. Desweiteren bin ich auf Umwegen auch auf die Geschichte der Gitanos in Andalusien gestoßen, über 300.000 leben hier, zB auf dem Sacro Monte in Granada. Auch in Sevilla leben viele - ich fuhr mit dem Rad auf dem Weg zum Gitarrenunterricht an einer großen Gruppe vorbei (vielleicht 50 Leute), die an einer breiten Treppe saßen und nichts zu tun schienen - ich fragte mich erst, warum sie dort waren, denn ich war diesen Weg oft gefahren, ohne jemals einen Gitano gesehen zu haben. Dann verstand ich es: einige hundert Meter weiter, zwischen den Bäumen am Flußufer, war ein großes Baufahrzeug - sozusagen in ihrem Wohnzimmer...
Den Sevici-Service habe ich jetzt erstmals sehr persönlich von der negativen Seite erlebt. Just in dem Moment, als ich mich im System angemeldet hatte, beschloss das Fahrrad meiner Wahl, in der Station zu bleiben und sich nicht vom Fleck zu rühren. Der Bildschirm sagt: Danke, dass sie sich ein Sevici genommen haben! Und ich musste eine 50 ct./min Nummer anrufen, um das zu klären... konnte dafür aber die neue Vokabel sacar in dem Zusammenhang wunderbar anwenden :)
Im Gitarrenunterricht versuchten wir es Montag mit der Begleitung zu Gesang auf einer CD - und ich muss leider gestehen, dass ich daran erstmal hoffnungslos scheiterte. Der Flamenco ist einfach sehr kompliziert und mir fehlt das musikalische Umfeld, um irgendwie eintauchen zu können. Ich denke auch gerade darüber nach, ob sich dieses eine Stündchen Unterricht in der Woche wirklich lohnt. Ich müsste mich einfach mit der Gitarre in diesen und jenen Park setzen, Gitarre spielende Spanier ansprechen, so läuft das hier, nichts mit Studieren und Noten... fehlt mir dafür der Mumm oder hat das bei mir aus irgendwelchen Gründen keine Priorität? Es ist auch kalt, meine Finger dementsprechend ungelenkig und ohne Wolldecke friert man ziemlich in unserer Wohnung... ich tippe auf 12 bis 15 Grad, je nach Tageszeit. Mit dem Winter holt mich eine gewisse Trägheit ein...
ok, nicht überall: sportlich wie sozial bin ich nach wie vor sehr zufrieden. Gestern zB. Los Remedios - Uni, Uni - Los Remedios, Los Remedios - Club de Remo, Rudern Richtung Hafen, wieder an Los Remedios vorbei und zurück, Fahrrad nach Los Remedios, wieder zur Uni und zurück... immerhin sind das jeweils 15 min Fahrradstrecke. Desweiteren habe ich 2 neue deutschlernende Spanier ausfindig gemacht und den ersten auch schon getroffen!

Samstag, 22. November 2008

Die letzten Sommertage in Sevilla

Traurig, aber wahr. Nachdem uns die letzte Woche warme Tage vergönnt waren, wird es auch hier zunehmend kälter... Maciej fährt morgen noch einmal ans Meer, da würde ich sehr gerne dabei sein. Hoffentlich ist noch Platz im Auto... Montag kann ich dann Winterkleidung einkaufen.
Naja, jetzt gehe ich noch ein bisschen raus, die Sonne geniessen - lesend im Park.

Donnerstag, 20. November 2008

Dienstag, 18. November 2008

¿Si los hubiera perdido allí deberían estar aquí?

Mein erster Konjunktiv, pardon, Subjuntivo Pluscuamperfecto, im Alltagsgebrauch. Leider ging es um meine Sporthose, die ich verloren habe... "Wenn ich sie dort (Hörsaal/Bibliothek) verloren gehabt hätte, müsste sie jetzt hier in der Rezeption sein?" - "Leider nicht hier..."
Mist.

Montag, 17. November 2008

Granada: Fotos und Festnetztelefon!

Der Blick aus unserem Hostal auf die Alhambra - spitze!

Mirador San Nicolas - viele sehr alternative Menschen sonnen sich auf diesem fantastisch gelegenen Platz
Eine Mosaikenwand in der Alhambra, unglaublich detailliert, und davon gibt es unzählige. Das ist wirklich ein sehr beeindruckendes Bauwerk!

Eine Wandverzierung in Großaufnahme

Die Reisegruppe in der Abendsonne: Ich, Sebastian, Ludovic, Dominique, André

Ein sehr schöner Urlaub, spontan organisiert, hat aber alles einwandfrei geklappt!

Und wir haben jetzt endlich Festnetz in unserer Wohnung (Nummer steht rechts)! Ich freue mich über Anrufe!

Freitag, 14. November 2008

Elder John

Hallo, nach einem langen Tag endlich wieder daheim (3.00). Begonnen hat er um halb 10 mit einer Vorlesung und einem Test, der aber wirklich sehr einfach war. Am Nachmittag war ich wieder Rudern, mit 4 Blasen an der rechten und 2 an der linken als Belohnung. Die romantische Vorstellung des Guadalquivir hat sich übrigens ein bisschen in Wohlgefallen aufgelöst, da der Kanal ein ENDE hat! Bis dort bin ich heute gerudert, dort hats gestunken, zum Glück bin ich dort nicht gekentert, und wieder zurück - bei traumhaftem Wetter. Die Fotos sind von letztem Freitag!

Von vorne: Sven, Pablo, Louisa, ??? :)

Ja, nach dem Rudern gönnt man sich dann was:)
Naja, um die Sache etwas abzukürzen: Sprachkurs - und dann Planung für das Wochenende, heißt Reisen nach Granada! Und dann mal wieder Tapas essen und so weiter... ich will jetzt ins Bett!!
Also werde ich dann nach Granada berichten...
Bis bald
Niklas

Dienstag, 11. November 2008

Festival de Cine

Ich habe glaube ich noch gar nicht erwaehnt, dass hier in Sevilla gerade ein europaeisches Filmfestival stattfindet. Sonntag schaute ich mir mit Mauro "The early years" an, einen daenischen Film ueber die kuriose Ausbildung eines Filmproduzenten an der Filmschule mit sehr vielen skurrilen Gestalten, gestern abend ueberredete mich Maciej noch zu einem weiteren, wegen /%·&"/%·"-Busverbindung kamen wir dann eine viertel Stunde zu spaet (die ersten 2 Busse fuhren nur bis Prado, der dritte musste natuerlich noch 5 Minuten beim Fahrerwechsel rumgammeln) und schauten uns dann einen ganz anderen Film an als geplant. Wieder aus Daenemark, "Kira's reason" - sehr trauriges Thema, denn Kira wurde zu Beginn des Films aus der Psychatrie entlassen, die Noch-Ehe krieselt und nach eigenen Angaben ist Kira ("only a little bit mad"). Maciej sagte danach, er haette lieber einen weniger anstrengenden Film gesehen! Aber ich fand ihn sehr gut, und habe ja auch nicht so ein Hammeruniprogramm wie Maciej.
Alle Filme werden uebrigens in Orginal mit englischem und spanischem Untertitel gezeigt.
Sehr lustig war auch die Rueckfahrt zu zweit auf meinem Sevici, es gibt keinen Gepaecktraeger, weswegen einer sass und einer trat :) Und Samstag waren Maciej, Rafa und ich in der Stadt unterwegs. Ja, mit Maciej verstehe ich mich richtig gut mittlerweile! Heute abend gibts wieder Kino, uebrigens ;)
Heute morgen Análisis funcional, endlich mit neuem Prof, nun muss ich nicht mehr jede Stunde mit dem Schlaf kaempfen. Und uebermorgen mein erster Test, selbes Fach!
Was ich noch vergessen habe: Der Gitarrenunterricht findet jetzt an einem anderen Ort statt, einer Art Seniorentageszentrum. Da gibt es ganze Raeume, an denen dann Dómino oder Ajedrez steht und selbiges auch Programm ist.
Also, jetzt wisst ihr wieder mal Bescheid ;)
Niklas

Samstag, 8. November 2008

Telefonvertrag

Puh, mich rief gerade eine Mitarbeiterin von movistar an, um mir einen Telefonvertrag anzubieten. Und ich habe nach einer gewissen Anlaufzeit auch verstanden, worum es geht, die Verständigung klappt mittlerweile auch über Telefon, juhu!
Wie ein kleines Kind freue ich mich über dieses Telefonat, das mich in Deutschland nur genervt hätte :)

Freitag, 7. November 2008

Wochenende, wieder mal

Hallo ihr alle,
ich kann doch nicht so lange einen frustigen Eintrag auf meiner Seite dominieren lassen! Mein Fahrrad ist mittlerweile wieder repariert, bis Donnerstag hatten sich auch so einige Schwächen angesammelt: Bremse locker, Lenker auch, Schaltung nicht richtig eingestellt, dann das fehlende Pedal.... fährt sich jetzt aber sehr gut! Und die Sevici-Karte ist angekommen, also bin ich jetzt potentiell doppelt mobil! Außerdem war ich gestern und heute wieder beim Rudern, das macht solchen Spaß, im Moment ist auch wieder Superwetter, sonnig bei 25 Grad.
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Kleine Zwischenmeldung: Mein Tandem-Spanier hat für heute abend abgesagt, er muss babysitten, also habe ich den Abend frei.
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Heute drehten wir (Sven, Pablo, Louisa und ich im 4er-barco mit Juan Carlos, dem Lehrer), eine große Runde, Barqueta bis Torre de Oro und wieder zurück, gestern waren wir ebenfalls im 4er unterwegs. Wenn ich diesen Sport das ganze Jahr fortsetze erkennt ihr mich im Sommer vor lauter Muskeln nicht mehr! Leider fühle ich mich im Moment auch ganz ordentlich gemuskelkatert, ich habe auch noch das Schwimmbad-Abonado, bezweifle aber gerade den Nutzen dieses Abos - gleichzeitig mit Rudern und Fahrrad ist das eine Menge!.
Ich werde also ganz brav daheim bleiben und mich endlich mal um meinen Kram kümmern, auch für die Uni gibts was zu tun. Gestern wurde aus einem ruhigen Keipenabend mit der Absicht, um 1 wieder zuhause zu sein, ein längeres Unterfangen, um halb 3 gabs Pasta bei Mauro daheim(ja, Italiener können bessere Pasta machen!) und um 4 lag ich im Bett... und Uni um halb 10! Der Wecker versagte etwas, und um 9.25 schaute ich dann das erste Mal verschlafen auf die Uhr. Aber immerhin schaffte ich es, um viertel vor 10 dort zu sein! Immerhin gute 10 min mit dem Rad ;)
Und der Eindruck täuscht nicht, die Uni hat gerade keine große Priorität bei mir. Es ist aber auch nicht einfach, in so einer Stadt aus der Ferienstimmung zu kommen.
Endlich habe ich auch meine Lektüre für den Sprachkurs gekauft und kann ein arbeitsreiches Wochenende beginnen, irgendwie freue ich mich darauf.

PS: 2 Briefe kamen heute für mich an! Juhu!
Danke schön!

Mittwoch, 5. November 2008

Na toll...

...auf dem Heimweg ist ein Pedal meines neuen Fahrrads abgekracht (!)
Warum habe ich mir diese Schrottmühle gekauft? Daisy, die Kanadierin zahlte auf einem Flohmarkt 20 € für ein wahrscheinlich nicht geklautes Rad mit Licht, funktionstüchtig..
Grrr......
Und für 14 € mehr hätte ich mir ein besseres, wahrscheinlich viel besseres, Rad kaufen können
...
...

Dienstag, 4. November 2008

Remo yeah!

Hallo, frisch zurueck vom Ruderkurs!
Das ist wirklich toll, mit dem Boot ueber den Guadalquivir zu gleiten... noch besser als mit dem Fahrrad am Ufer. Und gar nicht so kompliziert, estribor und babor :). Was sehr lustig ist: mehr als die Haelfte der Kursteilnehmer sind deutsch...
Bis bald!

Montag, 3. November 2008

Viele wirre Gedanken

Hallo,
ich bins schon wieder, und zwar fühle ich mich gerade so kreativ und schreibbereit, dass ich fast anfange loszureden (?!?). Mal sehen wie viel ich davon zu Papier - bzw. zu was eigentlich? - bringe... Die Kreativität geht übrigens einher mit einer kaum zu überbietenden Matschigkeit und einem Heißhunger auf Saure Gurken.
Fange ich mal mit meinem Brot an - Leckere Tunfischpaste, mhh, sieht aber aus wie Leberwurst und deswegen schaute ich es vorhin sehr skeptisch an! Hmm, die Situationskomik könnt ihr euch gerade wahrscheinlich nicht so genau vorstellen.
Und weiter gehts! Mein Postfach wird gerade ziemlich überflutet, mit Nachrichten im Stil "Bitte streicht mich aus der SADUS-Liste, ich wohne nicht mehr in Sevilla und will diese ganzen Nachrichten nicht mehr erhalten!" auf Spanisch. Absurd ist das deswegen, weil diese Leute die Nachricht an den Verteiler schicken, der die nervigen Mails dann wieder an alle verteilt. Ein wunderbarer Selbstläufer - ich weiss nur nicht, warum man verborgenen Empfängern antworten kann oder wieso die Antwort an alle weitergeschickt wird. Auf jedenfall kann ich mich jeden Tag auf etwa 10 Mails dieser Art freuen.
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Jetzt wirds interessanter: eigentlich 3-4 Sachen, die ich aber im Moment aufgrund mangelnder Ordnung im Oberstübchen nicht trennen kann. Also, alles fing gestern Nacht mit wenig Schlaf und Kopfweh an. Irgendwann auf dem Weg zur Uni heute morgen, wo ich mit der Absicht hinging, nur 1 Stunde zu spät in die Sprechstunde des schon erwähnten Profs zu gehen, mir mein Handy aber mitteilte, dass ich um halb 12 (das war eine halbe stunde danach) eine Verabredung am SADUS habe. Ich erinnerte mich dann auch wieder, dass ich auf der Feier so etwas ausgemacht hatte... Naja, irgendwann brach ich dann nachmittags Richtung Gitarrenunterricht auf - noch zu Fuß. Den Bus verpasste ich sehr knapp und ich war spät dran (mal ganz was neues), aber eine Station später hatte ich ihn eingeholt! Und zur Belohnung fing mein Kopf wieder an zu hämmern. In selbigem Zustand beschloss ich dann, mir endlich ein Fahrrad zu kaufen (nach der Busfahrt), war aber wenig anspruchsvoll und habe nun ein neues 75€-Rad, dass schon bei der ersten Fahrt seltsame Geräusche machte... ich hätte es wohl wie im Supermarkt machen und eins aus der hinteren Reihe kaufen sollen. Im Unterricht wurde die Besetzung gewechselt, statt der jungen Andalusierin ist nun ein älterer Herr dabei, Miguel, aber auch noch blutiger Anfänger. Nach dem Unterricht rief mich Mauro, der Italiener, an und fragte mich, wann wir denn nun morgen ins Kino gehen oder doch lieber Donnerstag? Offensichtlich eine weitere Verabredung am eher späten Samstagabend, bin gespannt was noch kommt :) Ach, es ist übrigens toll, mit dem Rad am Ufer des Guadalquivir nach Hause zu fahren, ohne Kopfweh und komische Geräusche des Rads wahrscheinlich sogar noch besser. Ich fühle mich auf dem Rad wie ein richtiger Einheimischer! Vor dem Torre del Oro stand eine Blaskapelle und trötete - das sieht man von Bus aus nicht!
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Mir ist übrigens wieder eingefallen, warum ich Englisch als Nebenfach habe, just an diesem Schreibtisch, wo ich mich nach Verfassen des letzten Posts doch tatsächlich hinbegeben hatte. Und zwar habe ich das erste Mal richtig ordentlich meine Sprachkurs-Hausaufgaben gemacht (u.a. wegen *<--kommt noch), links und rechts ein Grammatikbuch zur Hilfe, und das hat überraschenderweise richtig Spaß gemacht!
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Ich weiss was ich später einmal machen möchte: Ich werde Erfinder. Nur habe ich noch keine Ahnung was ich erfinden möchte. Und was ich in diesem Absatz sage ist wirklich wahr, bis auf diesen Satz.
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(*)Eine schöne Email von dem Freiburger Erasmuskoordinator. Bald gibts Geld! Allerdings wies er noch einmal (was ich bisher nur indirekt, von ihm nie, gehört hatte) auf die zu erreichenden ECTS-Punkte hin. 30! Mal sehen... 6+6+4.5+6=22.5<<30... ups. Also brauche ich einen Grund, mal nachdenken...
Der wahre Grund, warum ich nicht genug Kurse habe, ist wohl, dass mir das zu der Zeit, als ich mich informieren konnte, ziemlich egal war, ebenso hier, als ich noch Kurse wählen konnte (lieber Herr E., diese Frist ist nun seit über einem Monat verstrichen!!). Das klingt aber nicht so gut, oder? Na gut, wahr ist auch, dass ich die verbleibenden 7.5 Wochenstunden zum mehr oder weniger konkreten Nachdenken über meine Zukunft nutze, oder zum Gitarrespielen, oder zum Sport, oder was auch immer! Jedenfalls gestalte ich diese Zeit bewusst und lebe, nicht nur im Sinne von Feiern, sondern in vielen Begegnungen, Gesprächen. Darin sehe ich im Moment das Potential meines Sevillaaufenthalts. Und ich überlege mir immer ernsthafter (weil ich dies mit wachsenden Spanischkenntnissen als realistischer einschätze), ob ich nicht etwas (<--- das wäre noch zu konkretisieren) arbeiten soll. Ich werde es herausfinden, oder ausprobieren!

Also, gute Nacht. Morgen ist ein langer Tag, von 8.30 bis 21.00, ich freue mich schon auf die anschliessende Matschbirne. Aber Augen zu und durch, auch wenn das im Moment vielleicht etwas ungesund werden könnte, lasse ich mich von meiner Gesundheit noch nicht einschränken. Florine ist übrigens schon ziemlich am Bibbern hier, bei noch zu unterbietenden 15 Grad in der Wohnung.
Aiklns (manchmal muss man einfach aufräumen - die Matschigkeit ist weg und der Tatendrang da!)

Remo, Padel und Pi

Hallo, es ist zwar deutlich einfacher und bequemer, ein paar Bilder hochzuladen, aber hier kommt jetzt mal wieder Text: Die Feier hat doch tatsächlich stattgefunden und unsere Wohnung war auch sehr gut gefüllt! Ein bunter Haufen aus Deutschen, Franzosen, Italienern, Spaniern und noch mehr, vielleicht 40 Leute. Auch wenn die Party selber sehr intensiv war, unsere Wohnung hat keine Schäden davongetragen, das hat mich natürlich sehr gefreut! Und am nächsten Morgen (ca. 15 Uhr) war auch alles wieder sauber ;)
Abends holte mich das ganze Feiern mit ziemlichem Kopfweh ein, und an schlafen war erst mal nicht zu denken, stattdessen im Bett rumwälzen, was für ein Spaß. Dementsprechend war ich heute morgen um 8 Uhr auch weit weniger fit als erhofft. Also Wecker aus, umdrehen, und 2 Stunden später sah die Welt schon besser aus. Mein Handy errinnerte mich nettweise an eine Verabredung im Sportzentrum SADUS, die ich am Abend zuvor auf der Party getroffen hatte. Nun bin ich wieder im Sportzentrum eingeschrieben und werde morgen das erste Mal in See stechen - Remo=Rudern! Eigentlich wollte ich mich auch für den Padel-Kurs anmelden, das hat übrigens nichts mit Paddeln zu tun, sondern ist eine Mischung aus Tennis und Squash, aber die nächsten 4 Monate ist alles ausgebucht - danach gibts noch 3 Plätze... Also werd ich wieder ins Schwimmbad hüpfen.
Nur knappe 3 Stunden zu spät kam ich dann bei dem Checker-Matheprof an (zum Glück hatten wir diese Zeit nur lose ausgemacht, kein Termin!), damit wir gemeinsam mein Programm reparieren, dass einfach nicht konvergieren wollte :) Ich hatte es die letzte Woche nicht angeschaut und letztendlich fehlte in einer Formel ein kleines Pi=3,141... Und schon lief alles glatt.
Zufällig traf ich noch Ludovic, den Schweizer, und schloss mich ihm beim Warten auf einen Freund an, *spanisch reden*, um schliesslich Mittag zu essen, wieder die leckeren grünen Bohnen, yeah. Aber die Pasta schmeckt irgendwie immer komisch.
Und jetzt sitze ich hier zuhause, wollte eigentlich Spanisch lernen, stattdessen ertappe ich mich beim verfassen eines sehr langen Blogeintrags... "Aufhören, Niklas! Ab an den Schreibtisch"-"Na gut..."

Sonntag, 2. November 2008

Esskultur


So kommt die neue Tonschüssel perfekt zum Einsatz

Samstag, 1. November 2008

Voila! 2 Stunden später...


Fiesta!



Hallo, ich nutze die kleine Pause bei der Vorbereitung für ein paar Bilder des leckerleckeren Essens für die Feier heute abend(ja, diesmal wirklich!).

Freitag, 31. Oktober 2008

Intercambio, Geburtstag und unsere Einweihungsfeier!

....stehen nachher, heute abend und morgen abend an. leider fühle ich mich gerade sehr matschig und deswegen... ab ins bettchen zur siesta, gute Nacht!

Montag, 27. Oktober 2008

2 Intercambios, 5er WG und 1 kratziger Hals

Hallo,
ich sitze, gemütlich mit Café und Schokolade, in meinem Wohnzimmer vor dem PC, während die anderen sich gerade durch die Stadt führen lassen. Ich bin etwas erkältet, kratziger Hals, also lasse ich die anderen mal machen. Uli hat ja einen super Orientierungssinn, das klappt schon. Heute ist schon der dritte Besuchstag, quasi Halbzeit, das geht so schnell rum. Puh, was haben wir denn schon alles gemacht? Samstag Siesta ein bisschen Innenstadt, abends Tapas mit Freddy in einer super Tapasbar. Eigentlich hatte ich noch eine Verabredung mit einem Spanier, einem potentiellen Intercambio, doch mit Kopfschmerzen und Schweiß auf der Stirn wäre das keine so gute Idee gewesen. Ich ärgerte mich echt, weil ich mich schon so darauf gefreut hatte, er hatte so nette Mails geschrieben. Naja, da war nichts zu machen. Gestern schlief ich aus, dann gab es ein gemeinsames Frühstück mit Mudder und Maciej, der besser Englisch kann als ich dachte( warum mühe ich mich denn immer auf Spanisch ab??) Die anderen spazierten durch den Parque María Luísa,der sehr nahe und ebenso schön ist, ich ruhte mich aus. Mittags gab es selbstgemachte Tortilla de patatas in der von Mudder gesponsorten neuen Pfanne, bis auf ein leicht verunglücktes Wendemanöver sehr erfolgreich. Natürlich aßen wir auf der tollen Dachterrasse! Nachmittags ab Richtung Kathedrale, leider war gerade eine dreitägige Feier, deswegen geschlossen, heute Mittag werden wir das nachholen. Auch abends hatten wir ähnliches Glück - die Madrugá feierte einen Geburtstag, der Türsteher schaute sich meine Schuhe an und sagte, so komme ich nicht rein... Immerhin hatte ich schwarze dezente Sportschuhe, Uli war in Wandersandalen unterwegs. Davor machten wir allerdings eine ausgiebige Tapastour durch Triana und mit vollem Magen und um viertel nach 12 war es dann gar nicht so verkehrt, wieder nach Hause zu gehen. Auf meinem neuen Laptop schaute ich mir noch eine Gutenacht-Folge Spongebob auf Spanisch an und war positiv überrascht, dass ich beinahe alle Dialoge verstand (OK, es gibt Anspruchsvolleres als Spongebob). Und ich bekam noch eine Mail von einem anderen Intercambio-interessierten Spanier, den ich wohl Donnerstag treffen werde. Ich dachte, so spät wie ich dran bin sind bestimmt schon alle Spanier in einem Intercambio drinnen, und jetzt hab ich gleich 2! Also mit der Sprache gehts steil bergauf!
Ach, und ich skype-te (?) mit Benni und konnte ihm dank Webcam meine Wohnung, Mitbewohner etc. zeigen! Also schmeisst euer Skype an!
Ansonsten bin ich gut versorgt mit Bürokratie aus Deutschland, Bafög und Erasmuszeugs, bitte Formblatt 5 ergänzen und Formblatt 6 ausfüllen, blablabla...
Auch Florine hat Besuch, aus Frankreich, also ist hier viel los in unserer WG und es erinnert mich ein bisschen an Gundelfingen...
Ein guter Schlusssatz, oder?
Bis bald, Niklas

Samstag, 25. Oktober 2008

Ein Käsebrötchen

Hola a tod@s!
Wie einige bestimmt schon messerscharf aus dem sonst sinnfreien Titel schließen konnten, habe ich jetzt sowohl meinen niedlichen kleinen neuen laptop(Indiz: deutsche Tastatur!) als auch Internet zu Hause! Nach über 4wöchiger Wartezeit fiel das auf den selben Tag - sehr schön.
Hier ist mal wieder fantastisches Wetter (falls es mal schlecht ist sag ich es nämlich einfach nicht!) und ich freue mich sehr über meinen ersten Besuch, Mudder mit Luc und Uli, will heißen Patent-ante und Mann. Außerdem gibt es noch von vielen schönen Begegnungen zu erzählen, einem leckeren Fischessen, einem 2. Mal im Madrugá, meiner tollen Gitarre, die mich Donnerstag vom Sprachkurs abhielt, den netten 13ern vom Schiller, einer 3stündigen Nachhilfestunde in Matlab, anderthalb Mittagessen mit anschliessenden Bauchschmerzen, einem Abendessen mit 2 koreanischen Amis - und heute spät abend treffe ich mich mit einem Spanier zum Intercambio - wohl eher feiern als Sprachaustausch. Mit Ludovic und Mauro, dem Italiener, redete ich mich gestern richtig warm im Spanischen, konnte um 5 Uhr nach vielen Bieren (gefühlt ->) super Spanisch sprechen! Dementsprechend müde bin ich heute, um 9 Uhr aufgestanden und zum Flughafen.. arg. Die Mudder macht grade Siesta, ich wohne nun im Wohnzimmer, fühle mich mit Computer und Internet aber schon sehr zuhause hier! Nur an die Minitastatur muss ich mich noch gewöhnen.
Also, bis bald, mir geht es hier wirklich gut!
Niklas

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Gitarre + Flamenco = gluecklicher Niklas

Hola,
ach, ist das schoen, ich habe eine Gitarre! Der Schlagschutz ist noch recht provisorisch (Deckel einer Hartplastikverpackung mit Tesa befestigt), aber gestern war es endlich soweit und ich konnte mich zuhause hinsetzen, und mich an der Gitarre verlustieren und den/die/das gerade erst gelernte(n) Fandangos spielen. Zwar nur recht kurz, da ich bis 9 Sprachkurs hatte und 11 verabredet war, aber immerhin! Ueberhaupt war gestern so ziemlich der genialste Tag hier in Sevilla (auch im Kontrast zu vorgestern, wo ich die lang ersehnte Gitarre dann eben nicht bekam!). Viele schoene Gespraeche, in der Uni mit Kommilitonen und dem lustigen Professor, im Sprachkurs mit allerlei Menschen kennengelernt, dann die Gitarre, und abends war ich mit Ludovic, dem Schweizer, im Madrugá, DEM Flamencolokal in Sevilla. So eine Atmosphaere habe ich noch nicht erlebt. Bis auf uns beide schienen saemtliche Gaeste jedes Lied zu kennen, jeden Rythmus zu beherrschen, viele tanzten zu der Musik, viele klatschten die Palmas (sagt man das so?), super Stimmung und gratis dazu. Nur besonders viel trinken sollte man dort nicht, ein 0,33l Heineken fuer 5 €.... Wir schafften es, so langsam zu trinken, dass wir zweieinhalb Stunden dafuer brauchten! Uebrigens, als wir um etwa 23.30 Uhr im Madrugá ankamen, waren wir die ersten Gaeste... Gegen halb 1 fuellte sich die Bar dann, Dienstag abend, verrueckt. Die Band war recht jung, ebenso wie die Gaeste, der Gitarrist sah ein bisschen aus wie Vincent Vega aus Pulp Fiction, und spielte Flamenco gemischt mit vielen Rythmen aus Suedamerika. Sooo ein Rythmusgefuehl! Und diese Tanzschritte, die wirklich kompliziert waren, dazu der Gesang, die Menschen in der Bar, die mitfiebern - man fuehlt sich zwar total beruehrt von der Musik, aber andererseits auf kuriose Weise am falschen Platz. Da kann nur eine Band helfen! Im Sprachkurs sprach ich mit einem Dresdner, der mit flamencobegeisterten Spaniern zusammenwohnt, 1+1=2! Damit will ich sagen, auf ins Getuemmel!
PS: In einer Stunde treffe ich die Schiller-Klasse, bin gespannt!
Hasta luego, Niklas

Sonntag, 19. Oktober 2008

10 Dinge, die ich an dir liebe, Sevilla

Heute habe ich bei einem Gang durch die Stadt gemerkt, wie wohl ich mich hier fuehle. Obwohl ich die vielen Keramikgeschaefte und Sehenswuerdigkeiten bisher nur von draussen bestaunte, ist es einfach eine wunderschoene Innenstadt, hier eine Kirche, dort ein Turm, da ein schoenes Mosaik mit Kacheln aus Triana.
Gestern abend fand ich wieder ein paar neue Tapasbars, sehr lecker und preiswert. Man muss einfach nur durch die Strassen irren, bis man vor einer Bar eine riesige Menschentraube stehen sieht, dann ist es dort gut.
Dann gibt es natuerlich den Flamenco, der wirklich sehr praesent ist. In Bars fangen manche Leute (die, die es koennen) an, zur Musik mitzuklatschen, das ist wirklich eine tolle Atmosphaere. Und dann gibt es Bars wie die Carboneria, eine grosse Bar mit Innenhof, wo jeden Abend Flamenco gespielt wird. Vorgestern kaufte ich mir endlich Batterien beim Chinesen (das heisst hier nicht Restaurant, sondern Laden mit allem was man braucht), jetzt kann ich im Radio Flamenco hoeren, wann ich will!
Und ich muss sagen, ich befuerchte schon, dass ich in Freiburg das Essen in der Mensa nicht mehr herunterbekomme, denn der "Comedor" im Sprachinstitut ist wirklich gut, das habe ich ja schon erwaehnt.
Das beste ist aber, dass fuer mich das Afrika-Lebensgefuehl perfekt nach Sevilla passt. Stress, Zeit, Ordnung; das alles ist hier nicht so wichtig. Und die Spanier sind wirklich sehr gelassen, entspannt, das ist sehr angenehm. Leider gibt es dafuer auch naechtliche Ueberfaelle in Parks, der groesste und tagsueber sehr schoene Parque de María Luísa ist nachts zu meiden.
Erst vor kurzem realisierte ich uebrigens so richtig, dass sich die Naehe zu Marokko auch im Flamenco wiederspiegelt!
Und ich freue mich riesig auf meine Gitarre, die ich morgen hoffentlich in Empfang nehmen kann! Dann bin ich endlich vollstaendig.
Nach einer Tapas-Tour zog es mich auf dem Heimweg wieder in das kleine Café Miró in Los Remedios, wo ich einige Leute vom letzten Mal wieder traf. Leider war diesmal der Chef anwesend und die Bar wurde ordnungsgemaess um 3 Uhr geschlossen. Ein Rafa erzaehlte mir wieder von Tucker, einem Ami der vor einiger Zeit ein Jahr lang in Sevilla studierte, immer im Miró war und angeblich so aussieht wie ich.
Ach, und das Wetter, ich muss euch jetzt einfach mal wieder neidisch machen: Heute hat es 27 Grad, natuerlich Tshirt, was mich heute morgen aber fast grillte: um viertel vor 11 wachte ich schweissgebadet auf, weil mich die Sonne verbrutzelte, und ich musste mich schnell aus dem Schlafsack freistrampeln.
Und um die 10 vollzubekommen, schaue ich mal, was ich bisher noch nicht getan habe aber was bestimmt toll ist:
-nach Cadiz an den Strand, oder nach Tarifa zum Wellentalreiten
-die Museen, Kirchen, ... besichtigen (zB das einzige Flamencomuseum der Welt)
...
¡Hasta luego!
Niklas

Freitag, 17. Oktober 2008

Alles Unsinn!

...was ich letztes Mal erzaehlt habe!
Na gut, nicht alles, aber ne ganze Menge. Dazu gibts noch einige Infos im Telegrammstil:
Zum Beispiel die Einweihungsfeier... ist mal wieder verschoben worden. Und gestern war auch keine Party, stattdessen war ich in einer WG von Deutschen und Franzosen, ganz in der Naehe, in Los Remedios. "Volver" auf Spanisch, mit englischem Untertitel. Heute wieder Numerikpraktikum, das ist so anstrengend! In Freiburg haben mich diese Kurse immer schon zum einschlafen gebracht, auf Spanisch ist das nicht besser...
Mittwoch lernte ich mal wieder einen Haufen Leute kennen, diesmal Franzose, Luxemburgerin, Italiener. Letzterer war sehr eindeutig auf der Suche nach einer weiblichen Begleitung und erklaerte mit lang und breit die Vor- und Nachteile der Frauen aus Italien/Spanien/Osteuropa/Marokko.... Und letztendlich landeten wir in einer Bar, in der mich ein betrunkener Venezolaner antanzte, mit Namen "Bunny"... aha. Gestern wieder einmal fuer die Doppelkopfrunde getroffen, leider waren wir nur zu 3., also Skaten. Abends Sprachkurs, der mir dann immer den Rest gibt, da ich Donnerstag immer sehr unausgeschlafen bin (halb5 ins Bett, um halb 10 Uni).
Der Gitarrenlehrer macht uebrigens einen vernuenftigen Eindruck, ich bin mir nur noch nicht so sicher, ob dieser Gruppenunterricht etwas taugt. Montag werde ich es herausfinden.

Und noch eine Kuriositaet am Rande: Aus irgendeinem Grund kann ich mit meiner provisorischen Karte fuers Schwimmbad in der Uni ins Internet!
Also, bis bald!
Niklas

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Volles Programm

Hallo, vieles steht jetzt bei mir an:
-heute nachmittag treffe ich mich mit einem Spanier zum Programmieren
-heute abend treffe ich meinen Gitarrenlehrer in Spe, habe leider seit 3 Wochen keine Gitarre mehr angefasst
-heute nacht ist Party
-morgen nacht ist Party
-Freitag ist immer Party
-Samstag ist Einweihungsparty (jetzt wirklich)
-Sonntag morgen (haha) um 8.30 stehe ich hoffentlich ein weiteres Mal am Flohmarkt und ergattere ein Fahrrad - der Idealismus bzgl. geklauter Fahrraeder ist einem gewissen Pragmatismus gewichen, beim umschiffen der Innenstadt sass ich heute in zaehfluessigem Verkehr beinahe eine Stunde im Bus! Zu Fuss dauert das auch nicht wesentlich laenger.
-Naechsten Mittwoch kommt eine Musikklasse aus meinem Gymnasium in Offenburg nach Sevilla, mit meinem ehemaligen Mathelehrer, also werde ich der Ortskundige sein, der die Insidertipps gibt - die muss ich natuerlich erst noch in Erfahrung bringen... ;)
-Samstag abend koennen dann Herr Muser und meine Mutter abklatschen, und schon habe ich wieder Besuch...
-und vielleicht, vielleicht nehme ich dann (2 Tage spaeter) an der schoenen Erasmusreise nach Lissabon teil? Wer weiss...
¡Saludos!

Dienstag, 14. Oktober 2008

Gibraltar und was sonst noch so los ist

¡Hola a tod@s!
Eigentlich wollte ich schon gestern abend etwas Bloggen, habe die Zeit im Cybercafé stattdessen fuer viele lustige und sinnfreie Telefonkonferenzen in Skype genutzt. Also, los gehts:
Gibraltar:
Nachdem unsere Reisegruppe gegen Ende der Planung erheblich geschrumpft war (wir reisten zu 2. ^^) brachen wir also auf, frueh am Sonntagmorgen. Sonntag war uebrigens Nationalfeiertag, aber hier in Spanien ist der folgende Montag frei, falls ein Feiertag auf Sonntag faellt, das koennte man uebernehmen, oder? 4 Stunden Busfahrt - geschrieben, gegessen, geschlafen, geredet, geschaut - und schon waren wir in "La Línea", der spanischen Grenzstadt. Die Bushaltestelle ist netterweise direkt neben der Grenze, und nach ein paar hundert Metern durchquert man eine Kontrolle, laeuft mitten ueber den Gibraltar-Flugplatz, und schon sind alle Schilder englisch, alle Telefonzellen rot und alle Polizisten tragen einen seltsamen Helm. Desweiteren hoert man sehr viel und sehr britisches Englisch. Gibraltar hat eine sehr schoene Lage, am Fusse eines 450m hohen Berges mit steiler Klippe (Devil's Tower), eine der beiden Saeulen des Herkules, die ebendieser der Legende nach eigenhaendig erbaute, um das Ende der Welt zu markieren, die andere befindet sich an der marokkanischen Kueste und ist gut zu sehen. Der erste Eindruck von einem kuriosen Voelkchen, dass sich am Rande Spaniens wie die Gallier gegen die Roemer bei Asterix verteidigt, ist sicher nicht verkehrt. Allerdings wich er einer gewissen Ernuechterung, da diese Stadt selber (bis auf die wunderschoene Lage und den Berg mit den Affen) nicht viel zu bieten hat, bzw. nicht umsonst. Fuer jede Kleinigkeit zahlt man, recht ordentlich, entweder in Pfund (britisch oder Gibraltarpfund), ein Smoothie fuer 4 Pfund, Mahlzeit! oder in Euro, wobei der Umrechnungskurs noch einmal krass nach oben korrigiert wird (ca. 20 %), wenn man vor Ort bezahlt und nicht in einem der zahlreichen Wechselbueros wechselt. Gibraltar ist zur Haelfte mit Hafen/Industrie und (ehemaligen?) Militaerposten bebaut, dort wird bestimmt die ganze Stadt beschaeftigt. Den prestigetraechtigen Europa Point (Español oder English?) bekamen wir leider nur aus der Ferne zu Gesicht, denn direkt neben dem Leuchtturm wurde ein Frachtschiff von einem Unwetter gegen die Felsen geschleudert und brach in der Mitte auseinander, alles abgeriegelt. Ein weiteres leckte und riesige Flaechen waren mit einem Oelfilm bedeckt. Es ist sehr eindrucksvoll, wie viele Riesentanker die Meerenge passieren. Sehr ueberrascht war ich auch von den riesigen Bauprojekten, die dort laufen, zehnstoeckige moderne Riesenhaeuser, die an der Kueste emporwachsen und wie eine zweite Stadtmauer wirken. Vielleicht konnte man frueher von der Innenstadt aufs Meer blicken; jetzt ist das definitiv nicht mehr moeglich. Und ich habe noch gar nicht von der Unterkunft erzaehlt, die sich Jugendherberge nennt und aus unerfindlichen Gruenden mit 3 Sternen protzt (ich will nicht wissen wie eine JuHe ohne Sterne aussieht): Laut Schild ab 4.30pm geoeffnet - eine Stunde spaeter kam ein seltsamer und unmotivierter Spanier, der uns unsere Sachen hineinbringen liess und sagte, Jefe komme in einer Stunde. Insgesamt verbrachten wir fast den ganzen Sonntag mit warten. Jefe war dann auch nicht sympatischer, auf Nachfrage sagte er dann, dass die Spuelung der Toiletten nicht funktioniert und brachte einen Eimer, den man nach verrichteter Arbeit in die Schuessel kippen kann. Wir fanden auch raus, dass es weder Kueche noch Teller, Glaeser oder Besteck gibt, und auf das Fruehstueck, dass fuer den naechsten Morgen angekuendigt war, warteten wir vergeblich, denn wieder einmal war niemand in Sicht. Gluecklicherweise verlangte auch niemand Pfand fuer die Schluessel, sodass wir irgendwann gehen konnten um die Stadt noch zu entdecken. Zwei Dinge sind uebrigens billig in Gibraltar: Fluege nach Manchester (48 Pfund) und Tabak/Spirituosen, da man dort (warum auch immer) zollfrei einkaufen kann. Immerhin habe ich dieses Angebot genutzt und eine Literflasche Gordons DryGin fuer 3 Euro billiger als in Deutschland bekommen :)
Es ist eine kuriose Welt da unten, sehenswert waere uebertrieben, aber amuesant ist es allemal (mit ein bisschen Galgenhumor)!
Was sonst noch so los ist:
Die Uni: zieht etwas an, erstes Uebungsblatt und erste Programmieraufgabe bekommen (MatLab).
Die Terrasse: Heute nach um 5 Uhr musste ich umziehen, da es anfing zu nieseln... das war sehr seltsam!
Die Gitarre: Noch nichts unternommen, das wird hoechste Zeit!
Das Spanisch: wird besser! Heute ist wieder Sprachkurs, nachher muss ich noch die Uebungen bearbeiten. Allerdings sind die Andalusier wirklich schwierig zu verstehen.
Der Bart: wird laenger und laenger...
Das Mittagessen: wird hoechste Zeit!
Also, ¡hasta luego!
Niklas

Samstag, 11. Oktober 2008

Der Alltag an der Uni

¡Hola!
Ich bin ja etwas in Verzug geraten mit dem Blog. Das haengt unter anderem damit zusammen, dass ich im Internet im staendig viel zu organisieren habe und nicht genug Zeit, mir ausfuehrlich Gedanken zu machen. Ich habe ja nur im Internetcafe und der Fakultaet Internetzugang. Deswegen werde ich jetzt ein bisschen erzaehlen, mich dabei aber auf Freitag beschraenken, obwohl das nicht heisst, das die anderen Tage nichts passiert ist...
Egal!
Mein morgendlicher Weg fuehrt mich zunaechst erstmal an den vielen Anwaltskanzleien vorbei, 7 Stueck auf dem Weg zur Bushaltestelle. Und das sind nur ein paar hundert Meter. Dann eine Busfahrt, die zwischen 10 und 25 Minuten dauert, je nach Wartezeit, Fahrerwechsel, Verkehr... wie gesagt gibts keine Plaene. Ich hatte leider ein ziemlich schlechtes Gewissen, als ich gestern 15 Minuten zu spaet kam. Denn in unserem 3-4Leute-Kurs sind nur 2 Leute offiziell eingeschrieben, und die andere hat aufgehoert - also finden die Kurse nur statt, wenn ich komme, und die anderen muessen warten! Nach dem ersten Kurs fand wieder mein Fruestuecksritual mit dem netten Spanier statt, was mir soviel Spass machte, dass ich auch in den naechsten Kurs zu spaet kam - auch dort wurde auf mich gewartet. Ohje, was mache ich bloss! Aber die Profs sind sehr nett und zuvorkommend, und ich bin ja auch ein fleissiger und aufmerksamer Student ;) Noch bin ich nicht unten durch.
Nachmittags fand die Planung fuer das Wochenende statt - mit 2-3 mir bislang unbekannten Deutschen werde ich Sonntag bis Montag nach Gibraltar fahren. Mein erster richtiger Ausflug! Aber ich habe ja Zeit.
Abends begab ich mich in das Teatro Central fuer eine weitere Flamencovorstellung - die vorletzte des 'Bienal de Flamenco'. Eine sehr schoene Show, allerdings weniger traditionell als die Vorstellung vor zwei Wochen. Bei dieser gab es ausschliesslich die Taenzer, Saenger, Palmeros und Guitarristas, waehrend bei jener auch ein Pianist, Drummer und Bassist dabei waren. Der Gitarrist hat mir richtig gut gefallen, er sah genauso aus, wie man sich einen "einheimischen" Flamencogitarristen vorstellt, etwas zigeunerartig (darf man das sagen?), und absolut in seinem Element. Da hat es mich in der Mitte zerrissen, einerseits bekam ich noch mehr "Heimweh" nach meiner Gitarre, andererseits werde ich nie im Leben so spielen koennen wie er. Das ist schon schade, guten Klavier/Bassspielern zuhoeren ist eine Freude, aber bei Gitarristen fuehle ich immer diese Geteiltheit. Allerdings beruehrt mich die Gitarrenmusik auch staerker. Die Gitarre war ziemlich gut vestaerkt, und die "golpes", die Schlaege mit dem Ringfinger auf den Korpus, waren lauter als das Schlagzeug! Im Vordergrund stand natuerlich immer der Gesang und der Tanz. Da kann man einfach nur staunen ueber diese unglaubliche Choreographie, die komplizierten Rhythmen, die jeder Musiker verinnerlicht hat. Und nicht zuletzt die schoenen Kleider der Señoritas, die sich waehrend einer Vorstellung mindestens 3 Mal umziehen. Ach, ihr muesst euch das einfach selber anschauen, in der "Carbonería" gibt es eigentlich immer Flamenco. Also auf gehts! Kommt her!

Montag, 6. Oktober 2008

Miró, einfach so.

¡Buenos Dias!
Jetzt ist es an der Zeit, ein bisschen von den gesammelten Eindruecken ueber meine neue Heimatstadt preiszugeben.
Ich fang einfach mal mit meiner Wohnung an, in meinem Zimmer bin ich naemlich nicht mehr so oft. Ich habe jemanden gefunden, bei der es mir viel besser gefaellt und die mich sehr gluecklich macht! Und meine Mitbewohner haben meine Plaene mit ihr auch schon abgesegnet. Ich spreche von unserer Dachterasse, wo ich mein Matratzenlager aufgebaut habe, nachts in den Himmel schaue (Sterne gibts leider nicht so viele, etwa 20, muss mal nachzaehlen), nachmittags den Voegeln lausche und Kaffee trinke. Vom Strassenleben kommen gedaempfte Geraeusche zu mir hoch. Etwas exhibitionistisch, aber schoen!Fuer naechsten Samstag muss ich das Lager aber raeumen, da ist naemlich unsere Einweihungsfeier geplant!

Ebenfalls erfrischend unkonventionell war mein Wochenende, genauer der Freitag abend, als ich um 12 Uhr beschloss, mir alleine eine Bar zu suchen. Fuendig wurde ich ganz in der Naehe, der Laden heisst Miró, das war mir nicht unsympatisch und es ertoente Flamenco... Und ich bereue es nicht, die 4 Spanier hiessen mich herzlich in ihrer Stammkneipe willkommen, und 2 Stunden spaeter war es gerammelt voll, ich konnte mich vor aufgeschlossenen Spaniern kaum retten, redete ueber Fussball (!) da wussten die meisten Spanier besser ueber die deutschen Mannschaften und Spieler bescheid als ich. Zum Glueck kannte ich Odonkor, den Star im sevillanischen Team. Der Barkeeper will von mir englisch lernen und schlug eine Art Intercambio vor, diese Woche werden wir uns einmal treffen. Desweiteren lernte ich einen sehr sympatischen Palmero kennen, ja genau, ihr wisst bestimmt wovon ich spreche ("Klatscher beim Flamenco"). Mit herzlicher Einladung, jederzeit wiederzukommen, und einem Freundschaftsrabatt auf der Rechnung ging ich sehr spaet aber ebenso gluecklich nach Hause, wo die Idee meines Zimmerwechsels geboren wurde.

Die Uni duempelt so daher, bisher habe ich noch keinen Finger krumm gemacht, ausser Buecher auszuleihen und natuerlich den Vorlesungen - nach 2 Stunden Mathe auf spanisch bin ich immer fix und fertig. Der Sprachkurs beginnt morgen - ich habs doch tatsaechlich bis ins Nivel 2 geschafft! Heute war ich wieder im Schwimmbad, meine Monatskarte ausnutzen. Zuerst eine lustige Geschichte: ich kaufte mir aus einem Automat - wie die Suessigkeitenautomaten bei Simpsons - ein Zahlenschloss fuer meinen Spind. Vorne steht gross auf Englisch "Changeable code" - hinten wurde die englische Anleitung durch eine portugiesische ueberklebt, man kam auch nicht mehr an das untere dran, ohne es unleserlich zu machen. Da mir das Prinzip des Codewechselns auch ueberhaupt nicht einleuchtete, begann die Suche nach einem hilfsbereiten und fachkundigen Spanier. Der erste scheiterte und verwies mich auf die Rezeption, dort konnte mir auch niemand weiterhelfen, stattdessen kam noch ein spanischer Schwimmer dazu, um mir ratlos aber hilfsbereit zur Seite zu stehen. Wir fanden einen weiteren Spanier, der selber ein aehnliches Schloss besass, aber auch nichts davon verstand. Ich war kurz davor, mein Schloss mit dem unglaublich schlechten Standardcode 000 zu "sichern", aber nach dem Versuch des Spaniers, mit ruetteln und druecken, ging der Code nicht mehr. nach kurzem probieren fanden wir die neue Kombination, 999 .... besser als gar nichts, oder? Da werde ich heute abend etwas Zeit investieren muessen. Das Schwimmbad selber ist luxorioeser als ich dachte: Ausgestattet mit einem Riesenbecken, einer Sauna, einer Dampfsauna und einem Whirlpool! Und zurueck zur Uni: die Mensa ist wirklich gut. Zwar mit 3,70 bzw. 4,00 Eus teuer, aber dafuer gibts auch Brot, Trinken, 2 Gaenge, Nachtisch.
Donnerstag treffe ich mich mit 3 Deutschen zum Skaten oder Doppelkopfen oder Schafskopfen - Der Organisator benutzt das mir bislang unbekannte Wort "bool"; ferner "deichseln" im Sinne von kaufen(?!¿?), klingt aber sympatisch.

Bis bald, aus der nun nicht mehr ganz so riesigen Stadt Sevilla gruesst
Niklas

Sonntag, 5. Oktober 2008

ein paar Bilder


Oben: Torre Del Oro (auf meinem morgendlichen Weg zur Uni)
Unten: Mathefakultaet (hinten)


Und noch ein paar Eindruecke aus meiner Wohnung:

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Erasmusparty, Sprachtest, Gitarrenunterricht...

...gestern morgen faengt die Geschichte an. Besser gesagt, gegen Mittag. Ich hatte naemlich beschlossen, fuer die naechste Nacht vorzuschlafen. Den Mittag verbrachte ich mit Spanisch lernen . Warum, wird denke ich gleich klar werden. Gestern abend fand eine Erasmusparty statt - um 11 gings offiziell los, aber vor 1 war eigentlich nichts los, und um 2 halb 3 kamen dann die ganz Coolen im schicken Anzug... und spaetestens dann ist es brechend voll. Dort lernte ich nette Leute kennen, unter anderem einen Schweizer, der neben seiner Muttersprache Franzoesisch auch noch gutes Deutsch, Englisch und sehr gutes Spanisch spricht. Ausserdem traf ich ein paar Leute vom Flamenco-Abend wieder. Das kann schon dauern. Zum Glueck beschloss ich irgendwann, nach Hause zu gehen, wo ich kurz nach 4 auch ankam, denn heute morgen fand der Einstufungstest fuer die Sprachkurse statt... urg. Um 9 Uhr wieder aufstehen und in die Uni - fuehlte mich recht fit, das mit dem Vorschlafen hatte wohl geklappt. Der Test war allerdings eher bescheiden, denn es wird sehr viel Grammatik geprueft, die man hier beim Spanisch sprechen natuerlich nicht so intensiv lernt. Also: Daumen druecken fuers Nivel 2, sonst gehts ab in den Versagerkurs. Im Moment sitze ich im Matheinstitut (passenderweise ganz in der Naehe des 'Instituto de Idiomas'), gerade las ich eine Mail von einem Gitarrenlehrer hier aus Sevilla, bei dem ich mein Flamenco wieder aufpolieren moechte, sobald ich eine Gitarre habe; oh, wie ich mich darauf freue! Das ganze ist sogar billiger als in Freiburg ;) und es gibt einen Gruppenkurs, der fuer 4 Leute nur jew. 10 Euro kostet. Ach ja. Ich werde nachher einmal das Sportangebot wahrnehmen und schwimmen gehen - mit meinem neuen 'gorro de baño', versteht sich.
Saludos,
Niklas

Dienstag, 30. September 2008

Mein zweiter Unitag...

(Achtung, nicht besonders viel Inhalt...)

...war noch deutlich cooler als der erste. Nette Leute, Kurse mit nur 3 Teilnehmern, ein nettes 2. Fruehstueck mit einem ebenso netten Spanier, und recht erfolgreiches Meistern der Kurse fuer das 9. Semester. Aber was mich eigentlich am meisten amuesiert hat, war wieder dieser lustige und etwas verwirrte Prof, der die deutschen Namen nicht aussprechen kann. Heute kam Schroedinger dazu... Ich konnte kaum die Fassung behalten. Das kann man eigentlich nicht Vorlesung nennen, was wir bisher machen, eher private Nachhilfestunde in angenehmer Atmosphaere. Das ist der Vorteil daran, Graduierendenkurse zu belegen!

Montag, 29. September 2008

Mein erster Unitag

puh... ich bin ehrlich gesagt ziemlich muede und habe keine Lust, auf Knopfdruck Posts zu produzieren. Aber mir gehts gut, ich habe in den beiden Vorlesungen recht viel vom Inhalt und auch etwas vom Organisatorischen verstanden. In der zweiten Vorlesung, etwa wie Funktionentheorie, waren nur 5 Leute und der Dozent war immer sehr daran interessiert, wie man die deutschen Mathematiker richtig ausspricht! Also musste ich ran... besonders Weierstrass hat ihm gut gefallen! Von den Erasmusleuten ist in der Mathe nichts zu sehen, obwohl ich die Augen weit aufgemacht habe. Muss wohl mit den "Einheimischen" vorlieb nehmen. Und das Niveau... tja. Ich habe Kurse aus dem 4. Jahr belegt, aber irgendwie kam mir das alles schon aus Freiburg bekannt vor. Morgen probiere ich das 5. Jahr. Auch die Studenten haben auf mich einen unglaublich unmotivierten Eindruck gemacht, in einer kleinen Runde, in der gefragt wurde, wie alle ihr bisheriges Studium fanden (ich durfte netterweise Englisch sprechen) war der Tenor: Anstrengend, langweilig. Viele Gruesse!

Samstag, 27. September 2008

Bienal de Flamenco

Da gehts heute abend hin, ins Teatro Maestranza, wie der Name schon sagt, findet das alle 2 Jahre statt.... mit 5 mir bisher unbekannten deutschen Erasmusstudenten werde ich mich nachher treffen. Gestern abend waren ich das erste Mal richtig unterwegs, mit meinen Mitbewohnern, einem Sevillaner und vielen Franzosen, erst in einer stilvollen Flamencobar, Gesang, Tanz und natuerlich Gitarrenmusik, dann in einer wirklich sehr engen Bar (in etwa die Ausmasse meines Zimmers... fast) und letztendlich in einer Absteige mit furchtbarer Musik. Aber immerhin, aller Anfang ist schwer. Mit der Kommunikation tue ich mich ebenfalls etwas schwer, nur wenige sprechen gutes Englisch, fast alle gutes Spanisch, sodass das die Sprache der Wahl ist, auch in unserer Wohnung. Apropos unsere Wohnung: Beim Lesen meines letzten Blogeintrages habe ich einen groben Fehler gefunden. Wir haben keinen Balkon, sondern eine DACHTERASSE!!! Das ist das besondere. Im Moment regnet es leider, es kam sogar in den Nachrichten, der Torre de Oro im Hintergrund (sehr lustig, die eigene Stadt in den Nachrichten zu sehen, das kam in Offenburg oder Freiburg nicht sehr haeufig vor). Zwar ist es fuer deutsche Verhaeltnisse nur ein leichter Regen, aber das Abwassersystem ist anscheinend auf null Regen eingestellt, sodass es leichte Ueberschwemmungen in der Innenstadt gab. Verrueckt.

Freitag, 26. September 2008

Meine Wohnung!

Hallo! Schneller als gedacht habe ich jetzt doch meine Traumwohnung gefunden. In einem schoenen Viertel nahe des Guadalquivir, sehr nahe bei der Feria de Avril und zwischen Matheinstitut und Triana. Ganz nahe sind einige Bars, Geschaefte und ein Platz, an dem sich viele junge Paare mit Kindern aufhalten. Aehnlich dem Plaza San Marco in Venedig, nur mit Kindern statt Tauben... oder so. Mein Zimmer koennte man mit boeser Zunge als Gefaengniszelle beschreiben, aber dafuer hat die Wohnung einen Balkon(!!), recht gross, und ein geraeumiges Wohnzimmer. Ich wohne mit einem Polen und einer Franzosin zusammen, sie habe ich heute morgen schon getroffen, sehr nett, ihn noch nicht, das kommt gleich. Leider kann sie kaum Englisch, also unterhalten wir uns so: ich spreche Englisch, sie antwortet auf Spanisch. Ist lustig, und klappt ganz gut. Ach, und je oefter ich ueber den Guadalquivir laufe (also nicht a la Jesus, sondern ganz ordinaer ueber eine Bruecke... -_-), desto mehr verliebe ich mich in das wunderschoene gruene Wasser... vielleicht trete ich in den Ruderclub ein? Mein einziges Problem (bisher) in Sevilla: Dadurch, dass ich immer mit Rafa unterwegs war, habe ich die Erasmuscrew bisher noch gar nicht kennengelernt. Heute abend muessen meine Mitbewohner ran...
Und ich habe eine spanische Nummer (aber wer ruft mich dort an?). Ich sitze uebrigens immer noch im Internetcafe in der Stadt, aber vielleicht habe ich bald einen PC und Internet!
Viele Gruesse, und was ich schon immer mal sagen wollte: es ist ein schoenes Gefuehl eine eigene Wohnung zu haben!
PS: mein Blog zeigt Honululu-Zeit an. Wir haben gerade 15.55 MESZ in Sevilla.

Donnerstag, 25. September 2008

Auf der Suche

Puh, ein kleines Lebenszeichen aus einem sehr gut mit Erasmus-Studenten gefuellten Internetcafe mitten in der Stadt. Heute ist es etwas bewoelkt und hat nur 26 Grad, sehr gnaedig. Die Wohnungssuche ist in vollem Gange, aber trotz ausgiebiger Hilfe von Rafa war gestern nichts zu erreichen. Heute mittag geht es weiter!
Ich habe mich heute an der Uni angemeldet, bei einer nur Spanisch sprechenden Promoterin ein Konto eroeffnet, das brauche ich naemlich, um ein Fahrrad zu bekommen, warum auch immer. Auch wenn es eine Weile gedauert hat und wir ab und zu eine Spanisch-Englisch-Uebersetzerin brauchten, haben wir es geschafft, uns im wesentlichen zu verstehen. Bei den Relaciones Internationales habe ich auch erfahren, dass gestern eine Erasmus-Party stattgefunden hat, die ich verpasst habe...
Rafa wohnt etwas ausserhalb, ich nehme immer den Bus in die Innenstadt. U-Bahn gibts nicht, und nur eine etwa 1km lange Strassenbahnlinie in der Stadtmitte. Diese Busse sind sehr lustig: man stellt sich an die Bushaltestelle, und wartet, bis der Bus kommt. Plaene gibt es nicht. Wenn man dann sieht, wie der Fahrer den Bus durch das absolute Chaos manoevriert, weiss man auch warum. Die Fahrt dauert zwischen 20 und 30 Minuten, je nach dem, wer gerade sein Auto durch die engen Gassen manoevriert oder wieviele Motorradfahrer links und rechts ueberholen. Ich habe grossen Respekt vor den Busfahrern.
Gestern abend bin ich mit Rafa bei ein paar Physikerkollegen von ihm gewesen, und habe FUSSBALL GESCHAUT, Betiz gegen Barcelona. Betiz hat leider verloren und ich nahm fuer meine Verhaeltnisse grossen Anteil. Das Spanisch ist kaum zu verstehen, wie zu lange gekochtes Gemuese wird jeder Satz zu einem Brei, in dem Wortanfaenge nicht auszumachen sind. Wir unterhielten uns in EngSpaDeutsch ueber die Vorurteile und Stereotypen ueber die jeweils andere Kultur; ich erfuhr, dass keiner von ihnen Flamenco leiden kann und einer fragte mich im Ernst, ob es stimmt, dass wir in Deutschland immer nur warmes Bier trinken. Interessant...
und ein gutes Schlusswort. Rafa wartet, bis bald... hoffentlich aus der eigenen Wohnung!

Dienstag, 23. September 2008

Sevilla

Jetzt ist es soweit, ich bin in Sevilla angekommen. Begonnen hat die Reise um 4.45 in Neulussheim, um 12 Uhr war ich dann 30 Minuten vor dem Zeitplan am Flughafen Sevilla. Dort hat es uebrigens 20 Grad mehr als in Deutschland, und es ist etwas schwuel. So bekomme ich also doch noch einen richtigen Sommer! Als erstes bin ich mit meinem Gepaeck an den Guadalquivir (arabisch fuer grosser Fluss) gelaufen, dessen Ufer ich mir idyllischer vorgestellt hatte - nichts mit Heidelberger Neckarwiesen, sondern klobige Betonklippen. Vom anderen Ufer hoerte ich aber die ersten echt andalusischen Flamencoklaenge aus dem Viertel Triana und war mit der Welt wieder im Reinen. Wunderbar klappte auch das Treffen mit Rafa am Rektorat, wir assen Tapas und tranken ein Bier in der Stadt. Das alles hatte mir aber ziemlich zugesetzt, und ich war reif fuer die Siesta! Kaum bei Rafa angekommen, ein Kuss links und rechts von und fuer seine Mutter, fiel ich in mein Bett und schlief mitsamt Kleidung ein. Abends waren wir noch in der Stadt unterwegs, ich traf 2 Deutsche aus dem Flugzeug wieder und lernte eine asiatisch aussehende deutsche Kellnerin kennen. Interessant ist auch das Zeichen NO 8 DO, dass an jedem Strassenschild, oeffentlichen Auto, Gebaeude, Gulli, ... zu sehen ist. Wer weiss was es bedeutet? Ich.
Als ersten Eindruck kann ich festhalten, dass es unglaublich viel zu sehen gibt. Ich fuehle mich noch etwas fremd, aber wen wunderts. In Kapstadt waere ich im Moment eher zu Hause :)
Mit Rafa fuehrte ich auch schon erste kleine Konversationen auf Spanisch, ueberhaupt fuehle ich mich bei ihm sehr gut aufgehoben und er bietet mir viel Unterstuetzung fuer die Wohnungssuche oder aehnliches an.
Bleibt noch zu sagen, was ich die naechste Zeit vorhabe:
-eine Wohnung finden
-ein Sevici mieten (Fahrradservice aehnlich wie in Karlsruhe - die Raeder kann man an jeder Plaza holen und abstellen. Ich weiss nur noch nicht, ob ich eine Woche fuer 5 euro oder ein Jahr fuer 10 Euro nehme. mal ausrechenen, was mich billiger kommt)
-einen Sprachkurs/Intercambio suchen
-einen PC, Internet usw. kaufen
-Erasmuspartys! Ole! Kann nicht schaden, die Stadt in einer Gruppe kennenzulernen.
-einschreiben
-eine Gitarre/Unterricht finden
-mich in der Stadt orientieren koennen
Das wars fuers erste, hasta luego. Niklas

Mittwoch, 17. September 2008

Zeit zum Nachdenken?

Seit Dienstag morgen um 4.30 bin ich von meiner 6wöchigen Reise durch Südafrika zurück in Deutschland - in Offenburg, wo ich zwischen Kisten und Papieren wohne, und nach Worten suche, die das Gefühl des Ankommens beschreiben. Dass ich dabei ständig von einer Gefühlslage in die nächste falle, erleichtert das nicht gerade. Traurig, Afrika und die Menschen, die mir dort ans Herz wuchsen, fürs erste hinter mir zu lassen. Inspiriert von dem intensiven Lebensgefühl, das mir diese Reise ermöglichte. Erfüllt von dem Sinn, den diese Arbeit mir gab. Obwohl ich das gerade noch nicht möchte, bin ich gedanklich auch schon wieder beim Abreisen nach Spanien. Studieren - im Moment - unvorstellbar. Mathestudium, überhaupt, vorstellbar? Heute morgen bin ich aufgewacht und wusste 2 Stunden keinen Grund, aufzustehen. Eine Woche in Deutschland ist mir gleichzeitig zu viel und zu wenig - deswegen genau richtig? Wer weiß es?
Ein kleiner Nachtrag aufgrund einiger Nachfragen: Ich bin nicht depressiv geworden, es ist eher ein Nachdenken und Verarbeiten. Auch die Vorstellung nicht weiterzustudieren ist im Moment eher ein Gedankenexperiment als ein richtiger Plan.